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UNIS/SGSM/806
30. November 2016
WIEN, 1. Dezember (UNO-Informationsdienst) - 35 Jahre nach dem Auftreten von AIDS kann die internationale Gemeinschaft mit einigem Stolz zurückblicken. Aber wir müssen auch mit Entschlossenheit nach vorne sehen, um unser Ziel zu erreichen, die AIDS-Epidemie bis 2030 zu beenden.
Es hat echten Fortschritt bei der Bekämpfung der Krankheit gegeben. Mehr Menschen als je zuvor werden behandelt. Seit 2010 hat sich die Zahl der Kinder halbiert, die durch ihre Mütter infiziert worden sind. Jedes Jahr sterben weniger Menschen an AIDS-bedingten Gründen. Außerdem leben Infizierte länger.
Die Zahl der Menschen, die lebensrettende Medikamente erhalten, hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt und beträgt 18 Millionen. Mit den richtigen Investitionen kann die Welt es schaffen, bis 2030 30 Millionen Menschen zu behandeln. Zugang zu Medikamenten, um die Übertragung von Müttern auf Kindern zu verhindern, besitzen bereits 75 Prozent aller betroffenen Frauen.
Doch der Fortschritt bleibt brüchig. Stark gefährdet sind junge Frauen in Ländern mit hoher Infektionsrate, vor allem im Afrika südlich der Sahara. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders betroffen. Neuinfektionen sind vor allem bei Drogensüchtigen zu verzeichnen, ebenso bei homosexuellen Männern und anderen Männern, die Sex mit Männern haben. Die AIDS-Epidemie steigt in Osteuropa und Zentralasien und wird durch Ausgrenzung, Diskriminierung und verschärfte Gesetzgebung noch befeuert. Weltweit haben wirtschaftlich benachteiligte Menschen keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Pflege. Kriminalisierung und Diskriminierung lassen die Zahl der Neuinfektionen täglich steigen.
Die 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung wurde mit dem Versprechen verabschiedet, niemanden zurückzulassen. Nirgendwo ist das wichtiger, als beim Kampf gegen AIDS. Wenn wir junge, verletzliche und ausgegrenzte Menschen unterstützen, werden wir den Verlauf der Epidemie bestimmen können. Das strategische Rahmenwerk von UNAIDS ist mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpft. Ich bin stolz zu sehen, wie die UNO und UNAIDS, unter der Leitung von Michel Sidibé, entschlossen sind, bessere und neue Ansätze im Kampf gegen AIDS zu entwickeln.
Während des ersten Jahrzehnts hatten betroffene Gruppen es abgelehnt, Untätigkeit, Halbherzigkeit und schwache Antworten zu akzeptieren. Ihr Mut hat dazu geführt, dass wir die Gesundheit von Frauen und Kindern verbessern, die Kosten für lebensrettende Medikamente senken und den Sprachlosen eine Stimme verleihen konnten. Diesem entschlossenen Handeln müssen wir alle nacheifern. An diesem Welt-Aids-Tag will ich die unermüdlichen Anstrengungen von Regierungen, der Zivilgesellschaft, den UN-Kollegen und dem Privatsektor hervorheben, die alle in diesem Bereich für Fortschritte sorgen.
Meine Amtszeit als Generalsekretär endet bald. Ich will noch einmal in aller Klarheit sagen: Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Vision einer AIDS-freien Welt Wirklichkeit wird.
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