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UNIS/SGSM/833
26. Mai 2017
WIEN, 29. Mai (UNO-Informationsdienst) - Seit beinahe 70 Jahren beweist die UNO-Friedenssicherung, dass sie eine der effektivsten Investitionen der internationalen Gemeinschaft in Frieden, Sicherheit und Wohlstand ist.
Der Bedarf nach UN-Friedenssicherungskräften ist im Lauf der Jahre ständig gewachsen. Ihre Zahl ist nahe an einem Rekordhoch. Die Friedenssicherung hatte und hat einen positiven Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen weltweit.
Trotz unterschiedlicher Größe und Mandat haben alle UN-Missionen dasselbe Ziel: Leben zu retten, Menschen zu schützen, Grundlagen für Frieden zu schaffen und dann wieder abzuziehen. Sie sollen kurzzeitige Investitionen sein, die langzeitige Dividenden erbringen, indem sie Zeit und Raum für sich entwickelnde politische Prozesse schaffen.
Bisher konnten die Mandate von 54 Friedenssicherungseinsätzen erfolgreich abgeschlossen werden. Zwei weitere, in Côte d'Ivoire und Liberia, werden bald folgen und in einer langen Reihe erfolgreicher Einsätze zu finden sein - so wie in Angola, Kambodscha, Kroatien, El Salvador, Guatemala, Namibia, Sierra Leone, Timor-Leste und anderswo.
In Zukunft wollen wir vermehrt Einsätze beenden, die ihre Ziele erreicht haben. Wir reformieren und passen unsere Einsätze auch an, um sie in einer Umgebung immer größerer Herausforderungen effektiver zu machen.
Das heutige Budget für Friedenssicherung - weniger als 0,5 % der weltweiten Ausgaben für Militär - ist sinnvoll verwendetes Geld. Es beträgt im Vergleich nur einen Bruchteil jener Kosten, wenn wir zulassen würden, dass sich Konflikte ausbreiten und so wirtschaftliche Entwicklung zunichtegemacht wird. Die Investition multipliziert sich noch durch Wirtschaftswachstum und Wohlstand, die durch Stabilität und Sicherheit in Folge erfolgreicher Friedenssicherung entstehen.
Die Vereinten Nationen arbeiten hart daran, all unsere Friedenssicherungseinsätze von Anfang bis Ende kosteneffizient zu halten. Wir versuchen beständig sie zu reformieren, zu restrukturieren und die Kosten zu senken.
Gleichzeitig suchen die UN-Friedenssicherungskräfte pausenlos nach neuen Wegen, um nachhaltigen Frieden zu schaffen.
Friedenssicherungseinsätze haben sich vom bloßen Beobachten eines Waffenstillstands hin zum Schutz von Zivilisten, der Entwaffnung ehemaliger Kämpfer, dem Schutz von Menschenrechten, der Förderung von Rechtsstaatlichkeit, der Unterstützung freier und fairer Wahlen, der Räumung von Landminen und vielen anderen Aufgaben gewandelt. Bei dieser Arbeit geht es auch darum, dass Frauen bei Friedensprozessen, im politischen Leben und bei der Regierungsführung umfassend vertreten sind. All diese Investitionen sind entscheidend, um dauerhaft Frieden zu schaffen.
Seit ich zu Jahresbeginn mein Amt angetreten habe, ist es eine meine obersten Prioritäten geworden, sexuelle Gewalt und Missbrauch durch UN-Personal, einschließlich der Friedenssicherungskräfte, zu verhindern. Wir sind bei weitem nicht perfekt. Aber wenn wir Fehler begehen, lernen wir aus ihnen und wollen unser Personal und unsere Mittel verantwortungsvoll und nützlich für die Menschen und Gemeinschaften einsetzen, denen wir dienen.
Ich freue mich, mit den Mitgliedstaaten daran zu arbeiten. Unsere Partnerschaft ist für den Erfolg der UN-Missionen entscheidend, da die Mitgliedstaaten entscheiden, wohin Truppen entsendet werden, was sie dort tun und welche Ressourcen sie besitzen. Unsere enge Zusammenarbeit ist entscheidend, wenn wir das Versprechen einhalten wollen, dauerhaft Frieden zu erreichen, während Friedenssicherungskräfte vor Ort die Bedingungen schaffen, damit Lösungen entstehen und Bestand haben können.
Eine meiner Prioritäten ist auch sicherzustellen, dass Frauen eine aktivere Rolle bei der Friedenssicherung einnehmen. Bei Militär und Polizei sowie im zivilen Bereich. Geschlechtergleichheit ist um ihrer selbst willen notwendig. Die Präsenz von Frauen erhöht die Chance für nachhaltigen Frieden und senkt zugleich die Fälle sexuellen Missbrauchs.
An diesem Internationalen Tag der Friedenssicherungskräfte der Vereinten Nationen zollen wir den über 113.000 "Blauhelmen", den UN-Polizisten und zivilen Mitarbeitern in 16 Missionen unseren Respekt. Der ständig steigenden Zahl unserer Mitgliedstaaten, die Beiträge für unsere Einsätze leisten, gebührt unsere Anerkennung. Wir danken mehr als einer Million Frauen und Männer, die bisher unter der UN-Fahne professionell, hingebungsvoll und mutig gedient haben. Und wir gedenken der mehr als 3.500 Friedenssicherungskräfte, die im Einsatz ihr Leben verloren haben.
Im vergangenen Jahr haben 117 Friedenssicherungskräfte den höchsten Preis bezahlt. Sie waren Soldaten, Polizisten, internationale Beamte, UN-Freiwillige und nationale Mitarbeiter aus 43 Staaten. 2017 sind bisher zwölf ums Leben gekommen.
Ihr Anstrengung im Namen der internationalen Gemeinschaft ist einer der konkretesten Ausdrücke der UNO-Charta, in der gefordert wird "künftige Generationen vor der Geißel des Kriegs zu bewahren." Wir alle stehen tief in ihrer Schuld.
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