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UNIS/SGSM/928
24. April 2019
24. April 2019
Dieser erste Internationale Tag des Multilateralismus und der Diplomatie des Friedens unterstreicht den Wert der internationalen Zusammenarbeit für das Gemeinwohl. Seit fast 75 Jahren retten die nach dem Zweiten Weltkrieg getroffenen multilateralen Vereinbarungen Leben, erweitern den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt, wahren die Menschenrechte und tragen dazu bei, eine weitere globale Auseinandersetzung zu verhindern. Von der Formulierung des Völkerrechts bis zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter, vom Schutz der Umwelt bis zur Begrenzung der Verbreitung tödlicher Waffen und tödlicher Krankheiten haben Multilateralismus und Diplomatie eine lange Erfolgsgeschichte im Dienste der Menschen weltweit.
Aber eine solche Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich. Dieser neue Internationale Tag fällt in eine Zeit, in der die multilateralen Bemühungen durch ungelöste Konflikte, den unkontrollierten Klimawandel, die Ausweitung von Ungleichheiten und andere Bedrohungen unter Druck geraten. Neue Technologien schaffen vielfältige Möglichkeiten, aber auch das Potenzial für Störungen der Arbeitsmärkte, des sozialen Zusammenhalts und der Wahrnehmung unserer Rechte. Wir leben mit einem Paradoxon: Die globalen Herausforderungen sind stärker miteinander verbunden, aber unsere Antworten werden immer fragmentierter. Wir sehen ein zunehmendes Defizit an Vertrauen in Regierungen, politische Einrichtungen und internationale Organisationen und den zunehmenden Appell nationalistischer und populistischer Stimmen, die uns spalten. Dies ist angesichts der heutigen Herausforderungen, für die ein gemeinsames Vorgehen unerlässlich ist, sehr gefährlich.
In diesem schwierigen Kontext müssen wir uns an die Dringlichkeit der Gründer der Vereinten Nationen erinnern und die Instrumente der Organisation neu beleben. Die Prinzipien der Zusammenarbeit bestehen fort. Wir brauchen ein stärkeres Engagement für eine regelbasierte Ordnung, in deren Mittelpunkt effektive UN stehen. Wir brauchen einen vernetzten Multilateralismus mit einer engen Zusammenarbeit zwischen internationalen und regionalen Organisationen. Da Regierungen und internationale Organisationen dies nicht allein tun können, brauchen wir einen integrativen Multilateralismus der auf Partnerschaften mit der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, den Parlamenten, den akademischen und philanthropischen Gemeinschaften und anderen Beteiligten, insbesondere jungen Menschen, beruht.
Aber es reicht nicht aus, den Multilateralismus zu proklamieren; wir müssen seinen Mehrwert demonstrieren. Es ist auch nicht akzeptabel, die Kritiker zu ignorieren; wir müssen zeigen, dass der Multilateralismus auf globale Ängste reagieren und eine faire Globalisierung bewirken kann, die alle integriert.
Die Charta der Vereinten Nationen ist richtungsweisend mit ihrer Vision, dass Menschen und Länder als gute Nachbarn leben, universelle Werte verteidigen und unsere gemeinsame Zukunft anerkennen. Die Stärkung des Multilateralismus bedeutet, unser Engagement für das Erreichen der Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu verstärken und eine sicherere, gerechtere Welt für künftige Generationen zu schaffen. Dieses Engagement ist heute mehr denn je erforderlich - von den Vereinten Nationen und von den politisch Verantwortlichen und Bürgern überall.
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