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UNIS/INF/568
21. September 2020
UN75: Die Zukunft, die wir wollen, die Vereinten Nationen, die wir brauchen
Inmitten der COVID-19-Pandemie zeigt die weltweite Umfrage der Vereinten Nationen eine starke Forderung, gegen Ungleichheiten und den Klimawandel zu handeln sowie mehr Solidarität zu erreichen.
WIEN, 21. September (UN-Informationsdienst) - Im Januar 2020 haben die Vereinten Nationen anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens die globale Umfrage gestartet. In Umfragen und Dialogen wurden Menschen nach ihren Hoffnungen und Ängsten für die Zukunft befragt. Dies ist die bislang ehrgeizigste Anstrengung der Vereinten Nationen, um die Erwartungen an die internationale Zusammenarbeit und insbesondere an die Vereinten Nationen zu verstehen. Es ist auch die bislang größte Umfrage zu den Prioritäten für die Erholung nach der COVID-19-Pandemie.
Bis zum 21. September 2020 hatten über eine Million Menschen aus allen Ländern und allen Lebensbereichen teilgenommen. Ihre Antworten bieten einzigartige Einblicke in die Wünsche der Öffentlichkeit in dieser herausfordernden Zeit für die Welt. Anlässlich der offiziellen Jubiläumsfeier der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum 75. Jahrestag der UN, die unter dem Motto steht_ "Die Zukunft, die wir wollen, die Vereinten Nationen, die wir brauchen", werden sie heute veröffentlicht. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:
Prioritäten für Maßnahmen:
- In allen Regionen, Altersgruppen und sozialen Gruppen waren sich die Befragten in ihren Prioritäten für die Zukunft weitgehend
einig.
- Inmitten der aktuellen COVID-19-Krise besteht für die meisten Befragten die
unmittelbare Priorität darin, den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu verbessern - Gesundheitsversorgung, sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Bildung, gefolgt von
größerer internationaler Solidarität und
mehr Unterstützung für die am stärksten betroffenen Personen. Dies beinhaltet die Beseitigung von Ungleichheiten und den Wiederaufbau einer integrativeren Wirtschaft.
- Mit Blick auf die Zukunft sind die
überwältigenden Sorgen die Klimakrise und die Zerstörung unserer natürlichen Umwelt. Weitere Prioritäten sind: stärkere Achtung der Menschenrechte sicherzustellen, Konflikte beizulegen, Armut zu bekämpfen und Korruption zu verringern.
Wahrnehmungen der Vereinten Nationen:
- Über 87% der Befragten glauben, dass die
globale Zusammenarbeit für die Bewältigung der heutigen Herausforderungen von entscheidender Bedeutung ist und dass die Pandemie die internationale Zusammenarbeit dringlicher gemacht hat.
- 75 Jahre nach ihrer Gründung glauben sechs von zehn Befragten, dass die Vereinten Nationen die Welt zu einem besseren Ort gemacht haben. Mit Blick auf die Zukunft sehen
74% die Vereinten Nationen als "unentbehrlich" für die Bewältigung der Herausforderungen an.
- Die Befragten möchten jedoch, dass sich
die Vereinten Nationen ändern und innovativer werden: die Vielfalt der Akteure im 21. Jahrhundert sollen stärker einbezogen, transparenter, rechenschaftspflichtiger und effektiver werden.
"In diesem Jubiläumsjahr haben wir ein globales Gespräch geführt. Und die Ergebnisse sind beeindruckend. Die Menschen denken groß - sie drücken auch ein intensives Bedürfnis nach internationaler Zusammenarbeit und globaler Solidarität aus. Jetzt ist es an der Zeit, auf diese Bestrebungen zu reagieren und diese Ziele zu verwirklichen. In diesem 75. Jubiläumsjahr sind wir an einem wichtigen Moment angekommen, wie man damals 1945 an einem wichtigen Moment stand. Wir müssen diesen Moment wahrnehmen. Wir müssen wie nie zuvor Einheit zeigen, um den jetzigen Notfall zu überwinden; dafür sorgen, dass die Welt wieder in Bewegung kommt, wieder arbeitet und wieder gedeiht; und die Vision der Charta aufrechterhalten." - António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen,
Hintergrund
- Im Januar 2020 startete der UN-Generalsekretär die UN75-Initiative, nicht als Feier, sondern als das weltweit größte Gespräch über die aktuellen globalen Herausforderungen und die Kluft zwischen der Zukunft, die wir wollen, und der Zukunft, zu der es hinführt, wenn sich die aktuellen Trends fortsetzen.
- Der Generalsekretär sah in der UN75-Kampagne eine Gelegenheit für die UN, den Menschen, denen sie dienen, zuzuhören und ihre Prioritäten und Vorschläge für eine verstärkte globale Zusammenarbeit zu ermitteln. UN75 wurde ins Leben gerufen, um die Hoffnungen und Ängste der Menschen für die Zukunft besser zu verstehen und Menschen überall dazu einzuladen, sich die Zukunft vorzustellen, die sie wollen, und Ideen einzubringen, wie sie Wirklichkeit werden kann und eine bessere und nachhaltigere Welt für alle aufgebaut werden kann.
- Durch formelle und informelle Umfragen und Dialoge auf der ganzen Welt sollte eine Bestandsaufnahme der globalen Bedenken vorgenommen und Ansichten aus der ganzen Welt darüber gewonnen werden, welche Art von globaler Zusammenarbeit erforderlich ist. Es sollte auch überlegt werden, welche Rolle die Vereinten Nationen bei der Bewältigung unserer globalen Herausforderungen spielen könnten.
- Nachdem die Pandemie in vielen Teilen der Welt direkte Zusammenkünfte zu einer Herausforderung gemacht hatte, verstärkte die Initiative ihre Bemühungen, Menschen online zu erreichen, und erweiterte die einminütige Umfrage und die Reichweite sozialer Medien, um die Dialoge nach Möglichkeit online zu verlagern. Gleichzeitig wurde mehr Wert darauf gelegt, Menschen ohne Internetzugang zu erreichen: durch die Zusammenarbeit mit UN-Büros und anderen Partnern vor Ort sowie über Telefon- und SMS-Kommunikation.
- Indem man Fragen darüber, wie die Welt sich nach Pandemie besser erholen kann, hinzugefügt hat, konnte die bislang größte und vielfältigste globale Umfrage zu den Prioritäten nach COVID-19 durchgeführt werden.
- Bisher haben über 1 Million Menschen in allen UN-Mitgliedstaaten und Beobachterstaaten an der einminütigen Umfrage teilgenommen, und in 82 Ländern weltweit wurden mehr als 1.000 Dialoge geführt. Darüber hinaus nahmen 50.000 Menschen in 50 Ländern an unabhängigen Umfragen von Edelman und dem Pew Research Center teil. In 70 Ländern wurde eine Analyse der künstlichen Intelligenz sozialer und traditioneller Medien durchgeführt, zusammen mit akademischen und politischen Untersuchungen in allen Regionen.
- Zusammen stellen sie den ehrgeizigsten Versuch der Vereinten Nationen dar, einen globalen Realitätscheck durchzuführen und von den Menschen über ihre Prioritäten und Lösungsvorschläge für globale Herausforderungen zu hören, und bieten einzigartige Einblicke in die Zukunft, die wir wollen und die UN, die wir brauchen.
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Für weitere Informationen und für Interviews wenden Sie sich bitte an Lisa Laskaridis (lisa.laskaridis[at]un.org).
Gesamter Bericht und Pressemappe:
www.un.org/un75/presskit
Nimm an der globalen Umfrage teil:
www.un75.online