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UNIS/SGSM/1040
4. August 2020
Bildung ist der Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und zur Zukunft der Gesellschaft.
Sie eröffnet Chancen und verringert Ungleichheiten.
Sie ist das Fundament informierter, toleranter Gesellschaften und treibt eine nachhaltige Entwicklung an.
Die COVID-19-Pandemie hat zu der größten Unterbrechung der Bildung aller Zeiten geführt.
Mitte Juli wurden Schulen in mehr als 160 Ländern geschlossen, wovon mehr als eine Milliarde Schüler betroffen waren.
Mindestens 40 Millionen Kinder weltweit haben ihre Ausbildung im kritischen Vorschuljahr verpasst.
Und Eltern, insbesondere Frauen, mussten zuhause die Kinderbetreuung übernehmen.
Trotz der Bereitstellung von Unterrichtsstunden über Radio, Fernsehen und das Web sowie der besten Bemühungen von Lehrern und Eltern bleiben viele Schüler unerreichbar.
Lernende mit Behinderungen, Personen, die einer Minderheit angehören oder aus einer benachteiligten Gemeinde kommen, Vertriebene und Flüchtlinge sowie Personen in abgelegenen Gebieten sind dem höchsten Risiko ausgesetzt, zurückgelassen zu werden.
Und selbst für diejenigen, die Zugang zu Fernunterricht haben, hängt der Erfolg von ihren Lebensbedingungen ab, einschließlich der gerechten Verteilung der häuslichen Pflichten.
Wir hatten bereits vor der Pandemie eine Lernkrise.
Mehr als 250 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter sind nicht zur Schule gegangen.
Und nur ein Viertel der Sekundarschulkinder in Entwicklungsländern verließ die Schule mit Grundkenntnissen.
Jetzt stehen wir vor einer Generationskatastrophe, die unermessliches menschliches Potenzial verschwenden, jahrzehntelangen Fortschritt untergraben und fest verwurzelte Ungleichheiten verschärfen könnte.
Unter anderem sind die Auswirkungen auf die Ernährung von Kindern, Kinderehe und die Gleichstellung der Geschlechter äußerst besorgniserregend.
Dies ist der Hintergrund für das Dossier, das ich heute gemeinsam mit Organisationen der Vereinten Nationen sowie Partnern, und zusammen mit einer neuen Kampagne namens "Save our Future", vorstelle.
Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment für die Kinder und Jugendlichen der Welt.
Die Entscheidungen, die Regierungen und Partner jetzt treffen, werden Hunderte Millionen junger Menschen und die Entwicklungsaussichten der Länder für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig beeinflussen.
Das Dossiert fordert Maßnahmen in vier Schlüsselbereichen:
Erstens, die Wiedereröffnung von Schulen.
Sobald die lokale Verbreitung von COVID-19 unter Kontrolle ist, muss es oberste Priorität sie, Schüler so sicher wie möglich wieder in Schulen und Lerneinrichtungen zu bringen.
Wir haben Leitlinien herausgegeben, um die Regierungen bei diesem komplexen Unterfangen zu unterstützen.
Es wird wichtig sein, Gesundheitsrisiken gegen Risiken für die Bildung und den Schutz von Kindern abzuwägen und die Auswirkungen auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu berücksichtigen.
Es ist dabei von grundlegender Bedeutung, die Meinungen von Eltern, Betreuern, Lehrern und Jugendlichen zu berücksichtigen.
Zweitens, die Priorisierung der Bildung bei Finanzierungsentscheidungen.
Vor dem Ausbruch der Krise hatten Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereits eine Bildungsfinanzierungslücke von 1,5 Billionen US-Dollar pro Jahr.
Diese Lücke ist jetzt gewachsen.
Budgets für die Bildung müssen geschützt und erhöht werden.
Und es ist entscheidend, dass Bildung im Mittelpunkt der internationalen Solidaritätsbemühungen steht, von Schuldenmanagement- und Konjunkturpaketen bis hin zu globalen humanitären Appellen und offizieller Entwicklungshilfe.
Drittens, die Einbeziehung derjenigen, die am schwersten zu erreichen sind.
Bildungsinitiativen müssen versuchen, diejenigen zu erreichen, bei denen das größte Risiko besteht, zurückgelassen zu werden - Menschen in Notfällen und Krisen; Minderheiten; Vertriebene und Menschen mit Behinderungen.
Sie sollten auf die spezifischen Herausforderungen eingehen, denen sich Mädchen, Jungen, Frauen und Männer gegenübersehen, und dringend versuchen, die digitale Kluft zu überwinden.
Viertens, die Zukunft der Bildung ist bereits hier.
Wir haben eine generationsübergreifende Gelegenheit, die Bildung neu zu definieren.
Wir können einen Sprung in Richtung zukunftsweisender Systeme machen, die eine qualitativ hochwertige Ausbildung für alle als Sprungbrett für die Ziele für nachhaltige Entwicklung bieten.
Um dieses zu erreichen, brauchen wir Investitionen in digitale Bildung und Infrastruktur, eine Evolution hin zum lernen wie man lernt, eine Wiederbelebung des lebenslangen Lernens und stärkere Verknüpfungen zwischen zwischen Schulbildung und außerschulischer Bildung.
Und wir müssen auf flexible Arten des Lehrens, digitale Technologien und modernisierte Lehrpläne zurückgreifen und gleichzeitig eine nachhaltige Unterstützung für Lehrer und Gemeinschaften sicherstellen.
Da die Welt mit untragbaren Ungleichheiten konfrontiert ist, brauchen wir mehr denn je Bildung - den großen Ausgleicher.
Wir müssen jetzt mutige Schritte unternehmen, um integrative, belastbare und qualitativ hochwertige Bildungssysteme zu schaffen, die für die Zukunft geeignet sind.
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