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UNIS/SGSM/1090
1. Dezember 2020
Die diesjährigen globalen Proteste gegen systemischen Rassismus haben erneut auf Ungerechtigkeiten auf der ganzen Welt aufmerksam gemacht, deren Wurzeln in der dunklen Geschichte des Kolonialismus und der Sklaverei liegen.
Doch Sklaverei ist noch längst nicht Vergangenheit.
Noch heute sind mehr als 40 Millionen Menschen Opfer der modernen Sklaverei.
71 Prozent von ihnen sind Frauen und Mädchen.
Die Sklaverei manifestiert sich heute in auf Abstammung basierender Unterwürfigkeit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, häuslicher Sklaverei, Zwangsheirat, Schuldknechtschaft, Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung, einschließlich sexueller Ausbeutung, und der Zwangsrekrutierung von Kindern in bewaffneten Konflikten.
Arme und benachteiligte Gruppen, insbesondere rassische und ethnische Minderheiten, indigene Völker und Migranten, sind überproportional von modernen Formen der Sklaverei betroffen.
Diskriminierungen werden weiterhin durch die Ungleichheit der Geschlechter verstärkt.
Heute fordere ich die UN-Mitgliedstaaten, die Zivilgesellschaft und den Privatsektor auf, ihre gemeinsamen Anstrengungen zur Beendigung dieser abscheulichen Praktiken zu verstärken.
Ich verlange zudem Unterstützung bei der Identifizierung und dem Schutz von Opfern und Überlebenden, unter anderem durch einen Beitrag zum freiwilligen Treuhandfonds der Vereinten Nationen für die Bekämpfung der modernen Formen der Sklaverei.
Nächstes Jahr jährt sich zum zwanzigsten Mal die Erklärung und das Aktionsprogramm von Durban, die von der Weltkonferenz gegen Rassismus und Rassendiskriminierung verabschiedet wurden.
Dieses wichtige Dokument definiert Sklaverei und sklavereiähnliche Praktiken als offensichtliche Verstöße gegen die Menschenrechte.
Wir können diese Verstöße im 21. Jahrhundert nicht akzeptieren.
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