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UNIS/SGSM/1199
21. Januar 2022

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag der Bildung

24. Januar 2022

Die COVID-19-Pandemie hat das Bildungswesen weltweit ins Chaos gestürzt.

Für etwa 1,6 Milliarden Schulkinder und Studierende bedeutete der Höhepunkt der Pandemie eine Unterbrechung ihres Unterrichts, und die Pandemie ist noch nicht vorbei.

Auch heute noch beeinträchtigen Schulschließungen das Leben von mehr als 31 Millionen Schulkindern und Studierenden, wodurch sich die globale Bildungskrise verschärft.

Wenn wir nicht handeln, könnte der Anteil der Kinder, die die Schule verlassen, ohne lesen zu können, in den Entwicklungsländern von 53 auf 70 Prozent steigen.

Die Turbulenzen im Bildungswesen gehen jedoch über Fragen des Zugangs und der Ungleichheit hinaus.

Das Tempo, mit dem sich unsere Welt verändert, ist schwindelerregend – technologische Innovationen, beispiellose Veränderungen in der Arbeitswelt, der beginnende Klimanotstand und ein weit verbreiteter Verlust des Vertrauens zwischen Menschen und Institutionen. 

Den herkömmlichen Bildungssystemen fällt es schwer, das Wissen, die Kompetenzen und die Werte zu vermitteln, die wir brauchen, um eine grünere, bessere und sicherere Zukunft für alle zu schaffen.

Bildung ist ein herausragendes öffentliches Gut und ein unverzichtbarer Wegbereiter für die gesamte Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, in Bezug auf die Bereitstellung, die Qualität und die Relevanz von Bildung unentschlossen zu sein.

Daher berufe ich noch für dieses Jahr ein Gipfeltreffen über die Transformation der Bildung ein.

Es ist an der Zeit, dass wir unser gemeinsames Engagement für die Bildung neu beleben.

Dafür müssen wir in umfassende Pläne investieren, die Schulkindern und Studierenden helfen, Lernrückstände aufzuholen.

Es geht darum, die Bildung in den Mittelpunkt umfassenderer Maßnahmen zur Überwindung der Pandemie zu stellen, die darauf gerichtet sind, Wirtschaft und Gesellschaft umzugestalten und raschere Fortschritte hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu erzielen.

Ebenso muss es finanzielle Solidarität mit den Entwicklungsländern geben.

Und schließlich geht es darum, im Rahmen eines neuen Prozesses zu überlegen und zu analysieren, wie die nationalen Bildungssysteme bis 2030 weiterentwickelt und umgestaltet werden können.

Auf dem Gipfeltreffen über die Transformation der Bildung werden erstmals politische Führungsspitzen, junge Menschen und alle Akteure aus dem Bildungsbereich zusammenkommen, um diese grundlegenden Fragen zu erörtern.

An diesem Internationalen Tag der Bildung und im Rahmen der Vorbereitungen für das dieses Jahr stattfindende Gipfeltreffen rufe ich Sie alle auf, sich für die Bildung als öffentliches Gut und als eine der höchsten politischen Prioritäten für die Zeit der Überwindung der Pandemie und die Zeit danach einzusetzen.

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