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UNIS/SGSM/1255
22. August 2022

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung

22. August 2022

Am heutigen Tag gedenken wir derjenigen, die nur deswegen ums Leben gekommen sind oder auf andere Weise gelitten haben, weil sie ihr Grundrecht auf Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Weltanschauungsfreiheit ausüben wollten.  Ich bekunde erneut meine unerschütterliche Solidarität mit diesen Opfern.

Obwohl die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2019 mit der Verkündung dieses Gedenktags ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht hat, sind Menschen und Gemeinschaften weltweit nach wie vor Intoleranz und Gewalt aufgrund der Religion oder der Weltanschauung ausgesetzt. 

Hetzrede, sei es online oder offline, schürt Gewalt gegen besonders gefährdete Mitglieder der Gesellschaft, darunter ethnische und religiöse Minderheiten.  Wir müssen mehr tun, um die Opfer zu unterstützen und die Umstände, die zu Intoleranz und Hass führen, zu untersuchen.  Initiativen wie mein Aktionsaufruf für die Menschenrechte und die Strategie und der Aktionsplan der Vereinten Nationen gegen Hetze können uns dabei helfen, diesen komplexen und drängenden Problemen zu begegnen.

Es liegt in der Verantwortung der Staaten, Diskriminierung und Gewalt im Namen der Religion oder der Weltanschauung durch umfassende Maßnahmen zur Förderung von Inklusion, Diversität, Toleranz und des Dialogs zwischen den Religionen, den Glaubensgemeinschaften und den Kulturen zu verhindern und zu bekämpfen.  Im Namen der Religion oder der Weltanschauung verübte Menschenrechtsverletzungen müssen untersucht und bestraft werden. Darüber hinaus müssen die Opfer im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsnormen eine wirksame Wiedergutmachung erhalten. 

Alle Staaten, Religionsverantwortlichen und anderen einflussreichen Akteure müssen jede Aufstachelung zu Hass und Gewalt aufgrund der Religion oder der Weltanschauung verurteilen. 
Nur durch kollektive, inklusive und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen können wir ein sicheres Zusammenleben für alle gewährleisten und diesen Schandfleck, der auf unseren Gesellschaften lastet, tilgen.

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