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UNIS/SGSM/1290
7. Dezember 2022
Am heutigen Tag gedenken wir der Opfer und Überlebenden von Völkermorden in aller Welt und zollen ihnen unseren Tribut. Dieser Tag bietet Gelegenheit zum Nachdenken darüber, dass es uns als Gemeinschaft in der Vergangenheit nicht gelungen ist, dieses Verbrechen zu verhüten, und zur Verstärkung unserer diesbezüglichen Anstrengungen in der Gegenwart und der Zukunft.
Mehr als 70 Jahre nach der Annahme der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes stellt Völkermord an vielen Orten der Welt nach wie vor eine Bedrohung dar. Diskriminierung und Hetze, die Frühwarnzeichen für Völkermord, nehmen überall zu.
Wir müssen mehr tun, um diesen gefährlichen Entwicklungen durch starke politische Führung und entschlossenes Handeln entgegenzutreten. Wir müssen mehr tun, um unserer Verpflichtung nachzukommen, die Menschheit von der Geißel des Völkermordes zu befreien.
Vor kurzem besuchte ich in Phnom Penh (Kambodscha) das Tuol-Sleng-Museum zum Gedenken an den Völkermord. Dort hatte ich das Privileg, mit Überlebenden von Gräuelverbrechen zusammenzutreffen.
Ihre bewegenden Aussagen erinnerten eindrücklich an das Leid, die Schmerzen und den Schrecken, die Völkermord und Gräuelverbrechen für den einzelnen Menschen bedeuten.
Ich fordere alle Mitgliedstaaten auf, konkrete Schritte zum Schutz gefährdeter Gemeinschaften, einschließlich Minderheiten, zu unternehmen und gegen Diskriminierung und Verfolgung vorzugehen.
Die Hauptverantwortung für die Verhütung von Völkermord liegt bei den Staaten, aber auch religiöse und lokale Führungspersönlichkeiten, die Zivilgesellschaft, der Privatsektor und die Medien – einschließlich Plattformen der sozialen Medien – spielen eine tragende Rolle.
An diesem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Verbrechens des Völkermordes und ihrer Würde und der Verhütung dieses Verbrechens lege ich allen Akteuren eindringlich nahe, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um dieses Verbrechen zu verhüten und ihm ein Ende zu setzen.
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