4. Polizei

In den ersten Jahrzehnten der Friedenssicherungseinsätze waren Polizeikräfte vor allem damit beschäftigt, die Lage zu überwachen, zu beobachten und zu erfassen. Die Polizisten überwachten Ereignisse, unternahmen jedoch selbst keine klassischen Polizeiaufgaben.

Die jahrzehntelange Erfahrung hat den Vereinten Nationen gezeigt, dass die Wiederherstellung eines rechtsstaatlichen Systems entscheidend dafür ist, Staaten vor einem Rückfall in den Kriegszustand zu bewahren, nachdem die Blauhelme wieder abgezogen wurden.

Die UNO-Polizei hilft heute dabei, Polizeistrukturen wiederherzustellen, künftige Führungskräfte zu trainieren und spezielles Wissen zu vermitteln, um wieder eine funktionierende Polizei aufzubauen. UNO-Polizisten helfen dabei, den Betrieb nationaler Einrichtungen sicherzustellen, in Ermittlungsmethoden zu unterrichten, über Menschenrechte und ethische Fragen aufzuklären, Schießübungen durchzuführen, Menschenmengen unter Kontrolle zu halten, den Straßenverkehr zu organisieren, Führungstechniken zu lehren und demokratische Prozesse zu fördern.

Die UNO-Einsätze haben in den letzten Jahren stetig an Größe und Komplexität zugenommen. Weltweit sind über 11.000 Polizisten im Einsatz, wobei davon ausgegangen wird, dass die Zahl im kommenden Jahr auf 16.900 steigen wird, da die Einsätze in Darfur, im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik weiter ausgebaut werden sollen. Daher werden die Friedenssicherungskräfte jetzt in Bereichen wie Notfallhilfe und der Kontrolle von Menschenmengen weitergebildet. Diese Neuerung stattet die UNO-Operationen mit einer besonders wichtigen Fähigkeit zwischen militärischen Einsatz und unbewaffneter Beobachtung aus.

Ein UNO-Polizist aus Ghana hält Wache in Leopoldville, Republik Kongo.

Operation der Vereinten Nationen in Kongo (ONUC)

Leopoldville, Republik Kongo, 7. August 1960, UN Photo, UN 66410

 

Eine portugiesische Polizistin berät ihren Kollegen aus Timor-Leste über den Schutz von Lastwagen und Lagerplätzen.

Integrierte Mission der Vereinten Nationen in Timor-Leste (UNMIT)

Dili, Timor-Leste, 6. Februar 2008, UN Photo/Martine Perret