Die ärmsten Gesellschaften sind in fast jeder Region Minderheitengesellschaften, die das Ziel langjähriger Diskriminierung, Ausschließung und manchmal Gewalt sind. Dies trifft auf die Entwicklungsländer, aber auch auf die hochentwickelten Länder zu.
Vor zwanzig Jahren verabschiedeten die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen einstimmig die Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten angehören. Damit wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass eine Lücke im Schutz von Minderheitenrechten bestand und diese Lücke besteht auch 20 Jahre später immer noch.
Minderheiten sind in allen Teilen der Welt noch immer ernsthaften Bedrohungen, Diskriminierung und Rassismus augesetzt und sie sind häufig von einer Teilnahme am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben ihrer Länder ausgeschlossen. Heute sehen sich Minderheitengesellschaften neuen Herausforderungen gegenüber, darunter Gesetzgebung, Grundsätze und Politiken, die ungerechterweise Minderheitenrechte behindern oder sogar verletzen.
In manchen Regionen leiden gewisse Minderheiten unverhältnismäßig an ungleichem oder eingeschränktem Zugang zu qualitativer Bildung und unangemessenen Weiterbildungsstrategien.
Die Situation von Minderheiten angehörenden Frauen und Kinder repräsentieren wichtige Querschnittsthemen.
Die Erklärung führte in eine neue Ära der Minderheitenrechte. Sie setzt wichtige Standards für den Schutz und bietet Staaten Orientierungshilfe bei der Umsetzung der Menschenrechte für Minderheiten.
Wirklicher Fortschritt in Richtung nachhaltige menschliche Entwicklung, Eingliederung und Stabilität kann besser durch Maßnahmen erzielt werden, die Menschenrechte fördern und schützen und wirksame Teilnahme von Minderheiten gewährleisten.
Diskriminierung und Ausschluss von nationalen oder ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten untergraben die Bemühungen für eine Verringerung der Armut, für die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), demokratischer Staatsführung, ökologischer Nachhaltigkeit und Konfliktverhütung. Im Gegensatz dazu bereichert eine erfolgreiche Teilnahme von Minderheiten die Entscheidungsfindung und hilft uns bei der Planung, Umsetzung und Beobachtung nachhaltiger und wirksamer Lösungen für die Entwicklungsherausforderungen.