Ciné-ONU Vienna Filmvorführung: “Cuando Las Aguas Se Juntan (When Waters Flow As One): a story of women and peace”

Anlässlich des Internationalen Tages des Friedens zeigte Ciné ONU Wien in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Kolumbiens bei den Vereinten Nationen in Wien den Dokumentarfilm „Cuando Las Aguas Se Juntan (When Waters Flow As One): a story of women and peace“. 

WIEN, 23. September 2024 - Die kolumbianische Regisseurin Margarita Martinez Escallón porträtiert in ihrem Dokumentarfilm kolumbianische Frauen und deren Mut, sich während und nach dem bewaffneten Konflikt in Kolumbien zwischen der Regierung und paramilitärischen Gruppen für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Die im Film gezeigten Frauen haben verschiedenste Traumata erlitten, von sexueller Gewalt und körperlicher Misshandlung bis hin zum Verlust von Angehörigen. Sie haben eine Bewegung gegründet, die für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung kämpft und damit einen wesentlichen Beitrag zur Friedensbildung in ihrem Land geleistet. 

Vor der Filmvorführung wurde eine kurze Videobotschaft von UN-Generalsekretär António Guterres gezeigt, in der er die Bedeutung von Frieden weltweit betonte. Anschließend übermittelte die Regisseurin Martinez Escallón einen virtuellen Gruß, in dem sie sich bei verschiedenen Akteuren für ihren Beitrag zum Film und beim Publikum für die Teilnahme an der Veranstaltung bedankte. 

Nach der Vorführung fand eine aufschlussreiche Diskussion mit verschiedenen Podiumsgästen statt. Rebecca Jovin, Leiterin des Büros der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen in Wien, verwies auf die wissenschaftliche Forschung darüber, wie die Beteiligung von Frauen an Friedensverhandlungen zu „nachhaltigeren Friedensabkommen“ führt. Sie erwähnte auch, dass die Beteiligung von Frauen an der Ausarbeitung von Abrüstungsverträgen in den vergangenen Jahren zugenommen hat, wie etwa dem Abkommen zum Verbot von Atomwaffen. Trotz dieses Erfolgs sind Frauen in diesem Bereich jedoch immer noch unterrepräsentiert. 

 

Ava Novidi von UN Women Österreich erläuterte die Arbeit ihrer Organisation sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene: „Über 90 Länderbüros und deren Regionalbüros setzen sich weltweit für die Rechte der Frauen ein.“ In Zusammenarbeit mit den wichtigsten staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen arbeitet UN Women an der Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen. 

Die Bedeutung der Geschlechterperspektive in Friedensabkommen wurde von Marcela Torres, Doktorandin an der Universität Wien, hervorgehoben. Laut ihr führt diese Perspektive zu einer „Erweiterung des Verständnisses dessen, was in einer Kriegssituation passiert ist“. Torres erläuterte auch, wie das Engagement der Frauen nicht nur das Wohlergehen von Frauen in Kolumbien verbessert hat, sondern auch das von Minderheitengruppen wie LGBTIQ+-Personen in Kolumbien.

Diana Kecan von der Ständigen Vertretung Kolumbiens bei der UN in Wien, sagte abschließend: „Die kolumbianische Regierung bemüht sich heute um Wahrheit und Gerechtigkeit. Dabei steht das Motto 'Wiedergutmachung und keine Wiederholung des Geschehenen’ im Fokus.“ Kolumbien hat 2016 ein historisches Friedensabkommen zwischen der Regierung und der größten paramilitärischen Gruppe, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC), geschlossen. Das Abkommen sieht ein Ende der Gewalt sowie Gerechtigkeit für die Opfer des Konflikts vor. 

Die im Film porträtierten Frauen haben in ihrem Leben bereits viele Rückschläge erlebt. Gleichzeitig haben sie gelernt, niemals die Hoffnung zu verlieren. Den Zuschauerinnen und Zuschauern, von denen einige sichtlich bewegt waren, zeigte der Film, was Menschen gemeinsam bewegen können.  Genauso wie kleine Flüsse, die durch das Land fließen, wachsen auch Gemeinschaften stärker miteinander.