Bildung für alle: Ciné-ONU-Film zeigt die Emanzipierung einer jungen Frau durch das Filmemachen

"Ohne Bildung, wo wäre ich da? Wo wäre jeder von uns? Jeder Einzelne in diesem Raum weiß, dass Bildung Leben, Wirtschaft und Gesellschaft verändern kann. Aber wir wissen auch, dass wir die Bildung verändern müssen. Denn die Bildung befindet sich in einer tiefen Krise. Anstatt der große Ermöglicher zu sein, wird Bildung schnell zu einem großen Spalter. [...] Die Reichen haben Zugang zu den besten Ressourcen, Schulen und Universitäten, die zu den besten Arbeitsplätzen führen, während die Armen - vor allem Mädchen - auf enorme Hindernisse stoßen, wenn sie die Qualifikationen erwerben wollen, die ihr Leben verändern könnten.’’- Eröffnungsrede von UN-Generalsekretär António Guterres zum Transforming Education Summit, 19. September 2022. (Die vollständige Botschaft finden Sie hier)

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Diesen Monat wurde im Rahmen von Ciné-ONU Wien der Dokumentarfilm "I Am Belmaya" gezeigt, in dem die inspirierende Geschichte von Belmaya Nepali, der Co-Regisseurin des Films, erzählt wird. Belmaya lehnte sich gegen ihren Ehemann und die Gesellschaft auf und holte sich durch das Filmemachen ihre Stimme zurück. Nachdem sie die meiste Zeit ihres Lebens zum Schweigen gebracht und unterdrückt wurde, griff die ungebildete Belmaya zur Filmkamera, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. 

Die Filmvorführung wurde vom Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, in Zusammenarbeit mit den Ständigen Vertretungen Nepals und des Vereinigten Königreichs bei den Vereinten Nationen (Wien) organisiert. In ihrer Eröffnungsrede betonte Dr. Illa Mainali,

Stellvertretende Missionschefin der Ständigen Vertretung Nepals bei den Vereinten Nationen (Wien), wie stolz ihr Land auf Belmaya sei und wie sie einen Wandel in der Gesellschaft bewirkt habe.

Im Anschluss an den Dokumentarfilm fand eine Podiumsdiskussion mit Sue Carpenter, der Regisseurin und Produzentin des Films, Gloria Bozyigit, Vorstandsmitglied von UN Women Österreich und Nedjma Ouerdane, Gender Advisor bei CARE Österreich, statt. Die Diskussion wurde von UNIS Wien Direktor Martin Nesirky moderiert.

Die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich einig, dass der effizienteste Weg zur Gleichstellung der Geschlechter darin besteht, den gleichen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Bozyigit sagte, der Dokumentarfilm habe uns gezeigt, dass wir geschlechtsspezifische Gewalt nur dann beenden können, wenn wir nicht nur Mädchen und Frauen, sondern auch Jungen und Männer ausbilden. Bozyigit betonte auch die Bedeutung der Initiative "HeForShe", die Männer und Menschen aller Geschlechter auffordert, sich mit Frauen zu solidarisieren. Ouerdane hob die Bedeutung der Bildung hervor, indem der Film "so viele Fragen zur Ungleichheit der Geschlechter auf den Punkt bringt". 

"I Am Belmaya" ist eine inspirierende Geschichte über Rebellion, Mut und Hoffnung, die auch die Entstehung von Belmayas erstem Kurzfilm mit dem Titel "Educate Our Daughters" zeigt. Der Film wurde auf mehreren Filmfestivals in der ganzen Welt gezeigt und inspirierte Mädchen und Frauen in Nepal und weltweit.  "Belmaya war sich ihres Einflusses auf die Mädchen nicht bewusst, als sie ihnen ihren Dokumentarfilm 'Educate Our Daughters' zeigte. Diese jungen Schulmädchen waren sehr inspiriert und sagten ihr, dass sie auch gerne das Filmemachen lernen würden, damit sie ihre Geschichten erzählen können", erinnerte sich Filmregisseur Carpenter. 

Wie der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, in seiner Eröffnungsrede zum Transforming Education Summit in diesem Monat sagte, ist eine Veränderung der Bildung unerlässlich. Bildung verändert Leben, so wie es bei Belmaya der Fall war.