UNIS/SGSM/027
12. November 2007

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:
"Heute sind unsere Partnerschaften mit regionalen und subregionalen Organisationen stärker und aktiver denn je"

Dies ist der Text der Rede, die UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am 6. November 2007 im UNO-Sicherheitsrat zur Rolle regionaler und lokaler Organisationen bei der Erhaltung des internationalen Friedens und Sicherheit gehalten hat.

 

Wien, 12. November 2007 (UNO-Informationsdienst) - Meine Anerkennung gilt der indonesischen Delegation, insbesondere Außenminister Hassan Wirajuda, für die Einberufung dieser offenen Debatte zur Rolle regionaler und subregionaler Organisationen bei der Erhaltung des internationalen Friedens und Sicherheit. Die Tatsache, dass der Sicherheitsrat in diesem Jahr bereits die zweite offene Debatte zu diesem Thema abhält, zeigt die Bedeutung, die ihm entsprechend der Resolution 1631 (2005) zu Recht gegeben wird.

Seit meinem Amtsantritt vor zehn Monaten habe ich wichtige Beiträge zahlreicher regionaler und subregionaler Organisationen festgestellt und an den Beratungen einiger ihrer Gipfeltreffen teilgenommen. Diese Austauschmöglichkeiten waren nützliche Gelegenheiten, um ein gemeinsames Forum und eine gemeinsame Agenda zur Zusammenarbeit zu schaffen. Sie werden auch dabei helfen, den Bericht über mögliche Beiträge der Vereinten Nationen zur verbesserten Koordinierung mit regionalen Organisationen gemäß den Vorgaben des Kapitels VIII, um dessen Erstellung mich der Rat gebeten hat, mit Inhalten zu füllen.

Heute sind unsere Partnerschaften mit regionalen und subregionalen Organisationen stärker und aktiver denn je. Allein in diesem Jahr haben wir eine gemeinsame Friedenssicherungsmission der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen mit gemeinsamer politischer Schlichtung in Darfur eingerichtet und wir beraten über die Situation in Somalia. Für den Schutz von Zivilisten im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik arbeiten wir mit der Europäischen Union zusammen. In Myanmar haben wir mit der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (ASEAN) zusammengearbeitet. Bei Wahlen und politischen Angelegenheiten in Westafrika war die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) unser Partner. Mit der Nordatlantikvertrag-Organisation (NATO) haben wir in Afghanistan und im Kosovo zusammengearbeitet. Mit der Organisation amerikanischer Staaten haben wir die Wahlen in Haiti unterstützt. Wir haben regelmäßige Beratungen mit der Islamkonferenz und der Arabischen Liga zur Konfliktlösung im Mittleren Osten, Afrika und Asien abgehalten. Auch haben wir mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Europäischen Union zusammengearbeitet um Friedens- und Sicherheitsprobleme in Europa und anderswo anzugehen.

Diese strategischen und operationellen Aktivitäten, die Konfliktprävention, Friedensstiftung, den Erhalt und die Konsolidierung des Friedens umfassen, zeigen greifbare Ergebnisse vor Ort und dienen als Lehren für die Zukunft. Sie geben uns ein besseres Verständnis unserer jeweiligen Stärken und Pluspunkte. Sie haben es erst möglich gemacht, schneller auf den Ausbruch einer Krise sowie im Rahmen der Friedenskonsolidierung nach einem Konflikt zu reagieren. Wir müssen auf diesen Stärken aufbauen und zusammen bessere und effektivere Möglichkeiten finden, um globale Herausforderungen anzugehen.

Die Vereinten Nationen sind engagiert beim Kapazitätsaufbau regionaler und subregionaler Organisationen zur Konfliktvermeidung sowie zur Friedenskonsolidierung und Friedenserhaltung in den jeweiligen Regionen. Meine Vorschläge an die Generalversammlung, die Hauptabteilung für Friedenssicherungseinsätze zu stärken, haben bereits ihre Möglichkeiten verbessert, mit Partnern in der Friedenssicherung zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig habe ich der Generalversammlung Vorschläge unterbreitet, um die Hauptabteilung für politische Angelegenheiten zu stärken. Beides illustriert mein Engagement, die Möglichkeiten der Organisation zur Zusammenarbeit mit regionalen Partnern zu verbessern. Im selben Zug verbessern wir die Vermittlungskapazitäten im Sekretariat und stellen Mittel für Initiativen wie das 10-Jahres-Programm für den Aufbau von Kapazitäten in Afrika bereit.

Wir sind fest entschlossen, enger und effizienter zusammenzuarbeiten zum gegenseitigen Nutzen unserer Organisationen und der Mitgliedstaaten, und vor allem anderen, den Menschen in allen Region dieser Welt.

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