UNO-Hilfsorganisationen benötigen 4,2 Milliarden Dollar Unterstützung für die Bedürftigsten
24. Februar 2024 - Der Krieg in der Ukraine verursacht nach wie vor unermessliches menschliches Leid, Tod und Zerstörung, bringt Millionen von Menschen in Gefahr, schwer verletzt zu werden, und führt zu einem enormen humanitären Bedarf. Tausende von Menschen wurden getötet, verletzt oder verstümmelt, darunter Hunderte von Kindern. Es handelt sich um den schwersten bewaffneten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Das gesamte Jahr 2023 hindurch wüteten in Teilen der Ukraine Kämpfe und Feindseligkeiten, die massive Schäden an der zivilen Infrastruktur verursacht haben - Häuser, Schulen, Krankenhäuser sowie Wasser-, Gas- und Stromversorgungssysteme wurden wiederholt und in einigen Fällen direkt angegriffen.Dies verschlimmerte die weit verbreitete Zerstörung, die bereits die Grundversorgung im ganzen Land dezimiert hatte, insbesondere im Osten, wo die Menschen seit nunmehr 10 Jahren unter dem Krieg leiden, der durch die russische Invasion verursacht wurde.
Im Jahr 2023 unterstützten das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) und seine Partner 11 Millionen Männer, Frauen und Kinder mit Wasser und Hygieneartikeln, Materialien zur Reparatur von Häusern, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Nahrungsmitteln, Bargeld sowie Beratung, Rechtshilfe und Minenräumung.
Der Krieg hat Millionen von Menschen in die Flucht getrieben, und fast 4 Millionen Menschen - darunter fast 1 Million Kinder - sind immer noch Binnenflüchtlinge in der Ukraine. In Europa gibt es rund 6 Millionen ukrainische Flüchtlinge, darunter etwa 274.000 in Österreich, Ungarn, der Slowakei und Slowenien. Die anhaltende Vertreibung hat viele Menschen an den Rand des Abgrunds gebracht, da ihre Ressourcen und Fähigkeit, mit dem Verlust von Arbeit oder Einkommen fertig zu werden, erschöpft sind.
Über 14,6 Millionen Menschen - etwa 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung - werden im Jahr 2024 humanitäre Hilfe benötigen. Rund 8,5 Millionen Menschen sollen mit der von den Vereinten Nationen geleiteten Hilfe erreicht werden. Gleichzeitig müssen wirin die Erholung und den Wiederaufbau der Ukraine investieren. Im Jahr 2023 haben die Vereinten Nationen zusammen mit der ukrainischen Regierung, lokalen Behörden, Gemeinden und anderen Akteuren ihre Wiederaufbaumaßnahmen ausgeweitet. Gemeinsam helfen wir den Gemeinden bei der Beseitigung von Schutt und Trümmern,beim Wiederaufbau von Wohnraum und sozialer Infrastruktur, bei der psychischen und psychosozialen Betreuung, der Förderung von Existenzgrundlagen und Beschäftigung und vielem mehr.
24. Februar 2023 - Der Krieg in der Ukraine hat Tausende von Menschenleben gekostet, unzählige Zerstörungen angerichtet, Millionen Menschen vertrieben und zu inakzeptablen Verstößen gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht geführt. Die Lage vieler Menschen in der Ukraine ist nach wie vor verzweifelt, da zivile Ziele und Infrastruktur unablässig beschossen werden, wie der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths kürzlich erklärte.
In seiner Rede auf der 11. Notstandssondertagung der Generalversammlung sagte UN-Generalsekretär António Guterres: „Der erste Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine stellt einen dunklen Meilenstein dar – für das ukrainische Volk und für die internationale Gemeinschaft. Diese Invasion ist ein Affront gegen unser kollektives Gewissen. Sie stellt einen Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht dar. Sie hat dramatische humanitäre und menschenrechtliche Folgen. Und die Auswirkungen sind weit über die Ukraine hinaus zu spüren."
Die Flüchtlingskrise in der Ukraine ist die größte Vertreibungskrise der Welt. Fast 8 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen, und 5,4 Millionen Menschen wurden zu Binnenvertriebenen.
Angesichts von Berichten über eine Eskalation der Gewalt im Osten des Landes haben jüngste Schätzungen der Vereinten Nationen ergeben, dass im letzten Jahr in der Ukraine mehr als 7.000 Zivilisten getötet und 12.000 verletzt wurden, wobei die tatsächliche Zahl sicherlich noch höher ist. Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur müssen aufhören.
Die vom Menschenrechtsrat eingesetzte unabhängige internationale Untersuchungskommission mit Sitz in Wien hat festgestellt, dass in der Ukraine Kriegsverbrechen und Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht begangen worden sind.
Der Krieg geht weit über die Ukraine hinaus. Er hat eine Nahrungsmittel-, Energie- und Finanzkrise ausgelöst, von der einige der schwächsten Menschen, Länder und Volkswirtschaften der Welt betroffen sind. Es gibt keine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelkrise, wenn nicht der uneingeschränkte weltweite Zugang zu ukrainischen Nahrungsmitteln und russischen Nahrungsmitteln und Düngemitteln sichergestellt wird. Im Rahmen der Schwarzmeer-Getreide-Initiativewurden mehr als 21,3 Millionen Tonnen Mais, Weizen, Öl und andere Lebensmittel über das Schwarze Meer auf die Märkte der Welt verschifft.
Der UN-Plan, der auch den Weg für russische Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte ebnet, wird dazu beitragen, die weltweit steigenden Lebensmittelpreise zu stabilisieren und eine Hungersnot abzuwenden, von der Millionen Menschen betroffen sind.
Mehr als vier Monate nach Beginn des Krieges sind die Menschen weltweit mit einer seit Generationen nicht mehr dagewesenen Teuerungskrise konfrontiert, mit eskalierenden Preisschocks auf den globalen Lebensmittel-, Energie- und Düngemittelmärkten - in einer Welt, die bereits mit der COVID-19 Pandemie und dem Klimawandel zu kämpfen hat.
Für die Menschen in der Ukraine ist die russische Invasion ein einziger Alptraum und eine humanitäre Katastrophe erschreckenden Ausmaßes. Doch auch für die Armen und Schwachen auf der ganzen Welt wird dieser Krieg immer rascher zu einer Frage von Leben und Tod.
Was tun die Vereinten Nationen, um den Menschen in und außerhalb der Ukraine zu helfen? SchülerInnen der Sekundarstufe aus verschiedenen Teilen Österreichs nahmen an einem Online-Briefing mit Experten von verschiedenen in Wien ansässigen UN-Organisationen teil, um genau diese Frage zu beantworten.
Die russische Militäroffensive vom 24. Februar 2022 hat den Konflikt in der Ukraine eskaliert und einen sofortigen und steilen Anstieg des humanitären Bedarfs ausgelöst. Essenzielle Lieferungen und Dienstleistungen sind unterbrochen und Zivilisten und Zivilistinnen müssen vor den Kämpfen fliehen. Die UNO schätzt, dass 12 Millionen Menschen in der Ukraine Hilfsgüter brauchen werden und dass mehr als 4 Millionen ukrainische Flüchtlinge Schutz und Unterstützung in benachbarten Staaten suchen müssen.
In der am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise in Europa seit dem zweiten Weltkrieg sind bereits mehr als 3 Millionen Flüchtlinge in benachbarte Staaten geflohen (Stand 15. März 2022), darunter auch 110.000 Drittstaatenangehörige. Die Vereinten Nationen sind dankbar für die Anteilnahme, Großzügigkeit und Solidarität der ukrainischen Nachbarstaaten, die Schutzsuchende aufnehmen.
Am 1. März 2022 haben die UNO und ihre humanitären Partnerorganisationen koordinierte Blitzappelle gestartet, mit dem Ziel 1,7 Milliarden US-Dollar einzunehmen und den Menschen in der Ukraine als auch den Geflüchteten in Nachbarstaaten - prinzipiell Polen, Ungarn, Slowakei, Moldawien und Rumänien - sofortige humanitäre Unterstützung zukommen zu lassen.
Amin Awad, der UN-Krisenkoordinator für die Ukraine, hat sich am 5. März für eine „sofortige humanitäre Pause“ bei den Gefechten zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften ausgesprochen, während UN-Hilfsgüter weiterhin im Land ankommen.
Die Menschen in der Ukraine ringen verzweifelt nach Frieden und Menschen rund um die Welt fordern ihn ein. Die Invasion durch die russische Föderation ist eine Verletzung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine und solche einseitigen Maßnahmen sind mit den Grundsätzen der UN-Charta unvereinbar.
Der Generalsekretär fordert eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und den Abzug aller russischer Truppen auf ukrainischem Staatsgebiet.
Zivilisten und Zivilistinnen zahlen immer den höchsten Preis, und die eskalierende Gewalt führt zu zivilen Todesopfern, einschließlich Kindern, was völlig inakzeptabel ist. Der Schutz von Zivilisten und Zivilistinnen - ob sie bleiben oder fliehen - muss immer oberste Priorität sein. Humanitäres Völkerrecht und die Menschenrechte müssen eingehalten werden.
„In fünf Tagen feiern die Menschen in der Ukraine und Russland das Osterfest. Dieser Feiertag wird von den orthodox-gläubigen Christinnen und Christen in beiden Ländern ebenso wie von den katholischen Gläubigen in der Ukraine begangen.
Die Osterzeit ist eine Zeit der Erneuerung, der Auferstehung und der Hoffnung.”
— António Guterres
„Der Krieg in der Ukraine ist eine der größten Herausforderungen, die sich der internationalen Ordnung und der globalen Friedensarchitektur, die auf der Charta der Vereinten Nationen beruhen, jemals gestellt haben. Der Grund dafür sind der Charakter, die Intensität und die Folgen dieses Krieges.”
— António Guterres
„Ich gebe heute bekannt, dass ich in Ausübung meiner Guten Dienste Martin Griffiths, den Koordinator unserer weltweiten humanitären Tätigkeiten, gebeten habe, unverzüglich mit den beteiligten Parteien mögliche Vereinbarungen und Vorkehrungen für eine humanitäre Waffenruhe in der Ukraine auszuloten.” — António Guterres
„Vor einem Monat hat die Russische Föderation unter Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen eine massive Invasion des Hoheitsgebiets der Ukraine eingeleitet.” — António Guterres