UNHCR-Mitarbeiter verteilen Matratzen, Decken und andere wichtige Hilfsgüter in einer Siedlung in Barelias im Libanon an Menschen, die am stärksten von Sturm Norma betroffen sind.
Der UN Refugee Agency's Global Trends Report zeigt, dass bis Ende 2015 65,3 Millionen Menschen vertrieben wurden, ein Anstieg von mehr als fünf Millionen im Vergleich zum Jahr davor. Von diesen 21,3 Millionen Flüchtlingen sind 3,2 Millionen Asylsuchende und 40,8 Millionen Binnenvertriebene innerhalb ihres eigenen Landes.
Die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit kommen aus nur drei Ländern - Syrien, Afghanistan und Somalia.
Etwas über die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder, viele davon wurden von ihren Eltern getrennt oder reisen allein.
Während mehr als eine Million Flüchtlinge und Migranten 2015 über das Mittelmeer nach Europa gelangten, befindet sich der größte Teil der Flüchtlinge weltweit in Entwicklungsländern auf der südlichen Halbkugel. Die Türkei nahm mit 2,7 Millionen Flüchtlingen die meisten auf. Der Libanon hat den höchsten Anteil an Flüchtlingen, verglichen mit seiner Bevölkerung. Auf fünf libanesische Staatsbürger kommt ein Flüchtling.
Die Begriffe 'Migranten' und 'Flüchtlinge' werden oft vertauscht, aber es gibt einen Unterschied zwischen den beiden.
Migranten wandern aus vielen verschiedenen Gründen, um ihr Leben zu verbessern.
Oftmals um Arbeit zu finden, oder für Bildungszwecke oder Familienzusammenführung. Anders als Flüchtlinge können Migranten sicher in ihr eigenes Land zurückkehren.
Den vorliegenden Zahlen der UNO-Hauptabteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten - Abteilung Bevölkerungsfragen (UN Department of Economic and Social Affairs - Population Division) - nach gab es im Jahr 2015 244 Millionen internationale Migranten. Die meisten von ihnen in einem arbeitsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren.
Das Recht auf Asyl aufgrund von Verfolgung ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem Grundsteindokument des internationalen Menschenrechtsgesetzes, festgeschrieben.
Flüchtlinge erhalten Schutz im Rahmen der Flüchtlingskonvention von 1951, die einen Flüchtling definiert als jemanden mit gut begründeter Angst vor Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität, politischer Meinung oder Mitgliedschaft einer speziellen sozialen Gruppe.
Flüchtlinge dürfen nicht in ein Land zurückgeschickt werden, in dem ihr Leben bedroht ist - auch bekannt als Grundsatz der Nicht-Zurückweisung. Menschen, die ein Verbrechen gegen den Frieden oder ein Kriegsverbrechen begangen haben, haben kein Recht auf einen Flüchtlingsstatus.
Im Rahmen der Flüchtlingskonvention haben Flüchtlinge das Recht auf Arbeit, Bildung, Unterkunft, öffentliche Fürsorge und Sozialunterstützung, Zugang zu Gericht, und, unter anderem, das Recht, sich frei im Land bewegen zu können. Im Gegenzug sind Flüchtlinge aufgefordert, sich an die Gesetze in dem Land zu halten, in dem sie um Asyl ansuchen.
Ein Asylsuchender ist jemand, der in einem anderen Land Schutz sucht und als Flüchtling anerkannt wird. Sie müssen beweisen, dass ihre Angst vor Verfolgung in ihrem Heimatland begründet ist.
Binnenvertriebene Menschen sind jene, die von ihrem Zuhause aus dem selben Grund wie Flüchtlinge flohen, aber in ihrem eigenen Land bleiben. Sie sind nicht völkerrechtlich geschützt.
Die Flüchtlingskonvention von 1951, die von 144 Staaten unterzeichnet wurde - einschließlich Österreich - ist ein Rechtsdokument, das als Grundlage für die Arbeit des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) dient. Der primäre Zweck der UNO-Flüchtlingsorganisation ist die Leitung und Koordination internationaler Handlungen zum Schutz von und zur Hilfe für Flüchtlinge und die Lösung des weltweiten Flüchtlingsproblems.
"Am heutigen Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten beleuchten wir das Leben der mehr als 280 Millionen Menschen, die ihr Land auf der universellen Suche nach Chancen, Würde, Freiheit und einem besseren Leben verlassen haben." — António Guterres
Seit Beginn der Syrienkrise sind mehr als 4,9 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Wo befinden sie sich?
Mit weltweit fast 60 Millionen gewaltsam vertriebenen Menschen und den beinahe täglichen Schlagzeilen über Bootsüberfahrten auf dem Mittelmeer findet man immer öfter abwechselnd die Begriffe 'Flüchtling' und 'Migrant' in den Medien und im öffentlichen Diskurs. Aber gibt es einen Unteschied zwischen diesen beiden Begriffen, und spielt das eine Rolle?