Mit der UN-Charta wurden die sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen geschaffen: die Generalversammlung, der Sicherheitsrat, der Wirtschafts- und Sozialrat, der Treuhandrat, der Internationale Gerichtshof und das Sekretariat.
Die Arbeit der Vereinten Nationen erstreckt sich über den gesamten Globus. Obwohl die Organisation vor allem für Friedenssicherung, Friedenskonsolidierung, Konfliktverhütung und humanitäre Hilfe bekannt ist, gibt es viele andere Möglichkeiten, wie die Vereinten Nationen und ihr System (Sonderorganisationen, Fonds und Programme) unser Leben beeinflussen und die Welt zu einem besseren Ort machen. Die Organisation arbeitet an einem breiten Spektrum grundlegender Themen: von nachhaltiger Entwicklung, Umweltschutz, Unterstützung von Flüchtlingen, Katastrophenhilfe, Terrorismusbekämpfung, Abrüstung und Nichtverbreitung bis hin zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten, Gleichstellung der Geschlechter und Frauenförderung, Regierungsführung und internationaler Gesundheit, Räumung von Landminen, Ausweitung der Nahrungsmittelproduktion und vielem mehr.
Die Generalversammlung ist das wichtigste beratende, politikgestaltende und repräsentative Organ der Vereinten Nationen. Alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sind in der Generalversammlung vertreten, was sie zum einzigen UN-Gremium mit universeller Vertretung macht. Jedes Jahr im September trifft sich die gesamte UNO-Mitgliedschaft in der Generalversammlung in New York zur jährlichen Generalversammlung und zur Generaldebatte, an der viele Staatsoberhäupter teilnehmen und eine Rede halten. Für Entscheidungen über wichtige Fragen wie Frieden und Sicherheit, die Aufnahme neuer Mitglieder und Haushaltsangelegenheiten ist eine Zweidrittelmehrheit der Generalversammlung erforderlich. Entscheidungen über andere Fragen werden mit einfacher Mehrheit getroffen. Die Generalversammlung wählt jedes Jahr einen Präsidenten/eine Präsidentin für eine einjährige Amtszeit.
Der Sicherheitsrat trägt gemäß der UN-Charta die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Er hat 15 Mitglieder und setzt sich aus fünf ständigen und zehn nichtständigen Mitgliedern zusammen. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Nach der Charta sind alle Mitgliedstaaten verpflichtet, den Beschlüssen des Rates Folge zu leisten. Der Sicherheitsrat ist federführend bei der Feststellung, ob eine Bedrohung des Friedens oder ein Angriff vorliegt. Er fordert die Streitparteien auf, den Streit mit friedlichen Mitteln beizulegen, und empfiehlt Methoden oder Bedingungen zur Beilegung des Streits. In einigen Fällen kann der Sicherheitsrat Sanktionen verhängen oder sogar die Anwendung von Gewalt genehmigen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren oder wiederherzustellen. Der Sicherheitsrat hat eine Präsidentschaft, die monatlich wechselt.
Der Wirtschafts- und Sozialrat ist das wichtigste Gremium für die Koordinierung, die Überprüfung der Politik und den Dialog. Er macht auch Empfehlungen zu Wirtschafts-, Sozial- und Umweltfragen sowie die Umsetzung der international vereinbarten Entwicklungsziele. Zudem beaufsichtigt er die nachgeordneten Gremien und Expertengremien in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Der Rat hat 54 Mitglieder, die von der Generalversammlung für sich überschneidende Dreijahresperioden gewählt werden. Er ist die zentrale Plattform der Vereinten Nationen für die Reflexion, Debatte und innovatives Denken über nachhaltige Entwicklung.
Der Treuhandrat wurde 1945 durch die UN-Charta unter Kapitel XIII eingerichtet, um eine internationale Aufsicht über 11 Treuhandgebiete zu gewährleisten, die unter die Verwaltung von sieben Mitgliedstaaten gestellt worden waren, und um sicherzustellen, dass angemessene Schritte unternommen wurden, um die Gebiete auf die Selbstverwaltung und Unabhängigkeit vorzubereiten. Bis 1994 hatten alle Treuhandgebiete ihre Selbstverwaltung oder Unabhängigkeit erlangt. Am 1. November 1994 stellte der Treuhandrat deshalb seine Tätigkeit ein. Mit einer am 25. Mai 1994 verabschiedeten Resolution änderte der Rat seine Geschäftsordnung, um die Verpflichtung zu jährlichen Sitzungen aufzuheben, und kam überein, bei Bedarf zusammenzutreten - auf eigenen Beschluss, auf Beschluss seines Präsidenten oder auf Antrag der Mehrheit seiner Mitglieder, der Generalversammlung oder des Sicherheitsrats.
Der Internationale Gerichtshof ist das wichtigste Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen. Sein Sitz befindet sich im Friedenspalast in Den Haag (Niederlande). Er ist das einzige der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen, dass sich nicht in New York (USA) befindet. Die Aufgabe des Gerichtshofs besteht darin, im Einklang mit dem Völkerrecht Rechtsstreitigkeiten zu schlichten, die ihm von Staaten vorgelegt werden, und Gutachten zu Rechtsfragen zu erstellen, die ihm von befugten Organen und Sonderorganisationen der Vereinten Nationen vorgelegt werden. Der Internationale Gerichtshof übt seine Tätigkeit im Einklang mit seinem Statut aus.
Das Sekretariat ist das Verwaltungsorgan und besteht aus internationalem Personal, das an Dienstorten auf der ganzen Welt tätig ist. Das Sekretariat führt die vielfältigen täglichen Arbeiten der Organisation aus. Es steht in den Diensten der anderen Hauptorgane der Vereinten Nationen und verwaltet von diesen festgelegte Programme. An seiner Spitze steht der Generalsekretär, der von der Generalversammlung auf Empfehlung des Sicherheitsrates für eine fünfjährige, verlängerbare Amtszeit ernannt wird. Der Generalsekretär ist auch ein Symbol für die Ideale der Organisation und ein Fürsprecher für alle Völker der Welt, insbesondere für die Armen und Schwachen. António Guterres ist der neunte Generalsekretär der Vereinten Nationen.
In der Charta der Vereinten Nationen wird der Generalsekretär als "oberster Verwaltungsbeamter" der Organisation bezeichnet, der auch "alle anderen Aufgaben wahrnimmt, die ihm vom Sicherheitsrat, der Generalversammlung, dem Wirtschafts- und Sozialrat und anderen Organen der Vereinten Nationen übertragen werden".
Die Charta ermächtigt den Generalsekretär außerdem, "dem Sicherheitsrat jede Angelegenheit zur Kenntnis zu bringen, die seiner Meinung nach die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit gefährden kann". Diese Leitlinien definieren die Befugnisse des Amtes und räumen ihm einen großen Handlungsspielraum ein.
Der Generalsekretär muss die Anliegen der Mitgliedstaaten sorgfältig berücksichtigen, aber er muss auch die Werte und die moralische Autorität der Vereinten Nationen hochhalten und für den Frieden sprechen und handeln, selbst auf die Gefahr hin, von Zeit zu Zeit dieselben Mitgliedstaaten herauszufordern oder mit ihnen nicht übereinzustimmen.
Diese schöpferische Spannung begleitet den Generalsekretär bei seiner täglichen Arbeit, die die Teilnahme an Sitzungen der UN-Organe, Konsultationen mit führenden Politikern, Regierungsvertretern und anderen Personen sowie weltweite Reisen einschließt. All dies dient dazu, den Kontakt zu den Völkern der Mitgliedstaaten der Organisation aufrechtzuerhalten und sie über die breite Palette von Themen von internationalem Interesse, die auf der Tagesordnung der Organisation stehen, zu informieren. Jedes Jahr gibt der Generalsekretär einen Bericht über die Arbeit der Vereinten Nationen heraus, in dem die Aktivitäten der Organisation bewertet und künftige Prioritäten dargelegt werden.
Der Generalsekretär wird gemäß Artikel 97 der UN-Charta von der Generalversammlung auf Empfehlung des Sicherheitsrats ernannt.
Obwohl es technisch gesehen keine Begrenzung für die Anzahl der fünfjährigen Amtszeiten eines Generalsekretärs gibt, hat bisher noch kein Generalsekretär sein Amt länger als zwei Amtszeiten ausgeübt.
Der neunte Generalsekretär tritt in die Fußstapfen von:
Ban Ki-moon (Republik Korea), der von Januar 2007 bis Dezember 2016 im Amt war;
Kofi A. Annan (Ghana), der sein Amt von Januar 1997 bis Dezember 2006 innehielt;
Boutros Boutros-Ghali (Ägypten), der sein Amt von Januar 1992 bis Dezember 1996 innehielt;
Javier Pérez de Cuéllar (Peru), der von Januar 1982 bis Dezember 1991 im Amt war;
Kurt Waldheim (Österreich), der sein Amt von Januar 1972 bis Dezember 1981 innehielt;
U Thant (Birma, heute Myanmar), der von November 1961, als er zum amtierenden Generalsekretär ernannt wurde (offiziell wurde er im November 1962 zum Generalsekretär ernannt), bis Dezember 1971 im Amt war;
Dag Hammarskjöld (Schweden), der von April 1953 bis zu seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz in Afrika im September 1961 amtierte; und
Trygve Lie (Norwegen), der das Amt von Februar 1946 bis zu seinem Rücktritt im November 1952 innehatte.
Der Gipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können.
"Der Zukunftsgipfel ist eine Chance, wirksamere und stärker inklusive Institutionen und Instrumente für die internationale Zusammenarbeit zu schaffen, die auf das 21. Jahrhundert und unsere multipolare Welt abgestimmt sind." - UN-Generalsekretär António Guterres
Mit jeder neuen Sitzung der Generalversammlung wird auch ein neuer Präsident der Generalversammlung gewählt.
Rund 110 gleichgesinnte Delegierte aus 12 verschiedenen Ländern kamen bei der ersten Vienna International Centre Model United Nations (VICMUN) Konferenz zusammen, um sich mit internationalen Angelegenheiten zu beschäftigen und als globale Diplomatinnen und Diplomaten zu agieren.