Die internationale Gemeinschaft verlässt sich auf die Organisation, wenn es um die Koordinierung von humanitärer Hilfe in Notsituationen geht, die nationale Behörden allein nicht bewältigen können.
Wenn Männer, Frauen und Kinder inmitten eines Krieges gefangen sind, helfen der UN-Generalsekretär und seine Gesandten bei der Aushandlung von "Friedenszonen" für die Lieferung humanitärer Hilfe. Die UN-Friedenstruppen schützen die Lieferung dieser Hilfe.
Das Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) des UN-Sekretariats ist verantwortlich für die Koordinierung von Nothilfemaßnahmen. Ein koordinierter system-übergreifender Ansatz ist für effektive Maßnahmen äußerst wichtig, um Betroffenen schnelle und wirksame Hilfe zukommen zu lassen.
Unter der Leitung des Nothilfekoordinators der Vereinten Nationen stellt OCHA auch die neuesten Informationen über Notsituationen in der ganzen Welt zur Verfügung und setzt internationale "konsolidierte Aufrufe" in Gang, um Finanzmittel für die Bereitstellung von Nothilfe in bestimmten Situationen zu mobilisieren.
Der von OCHA verwaltete Zentrale Fonds für die Reaktion auf Notsituationen (CERF) ist eine der schnellsten und wirksamsten Möglichkeiten, um Menschen, die von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten betroffenen sind, rasch Hilfe und Unterstützung zu leisten. CERF erhält das ganze Jahr über freiwillige Beiträge, um sofortige Mittel für lebensrettende humanitäre Maßnahmen auf der ganzen Welt bereitzustellen. Der humanitäre Fonds wurde 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingerichtet, um Menschen in Not schneller und zuverlässiger humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.
Das Welternährungsprogramm (WFP) leistet für Millionen von Menschen Hilfe, die Opfer von Katastrophen geworden sind. Es ist verantwortlich für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und deren Transport für alle vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) verwalteten Hilfsmaßnahmen.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird häufig eingesetzt, um Landwirten zu helfen, ihre Produktion nach Überschwemmungen, Ausbrüchen von Tierseuchen und ähnlichen Notfällen wieder aufzunehmen.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) ist bestrebt, mit wirksamen und kostengünstigen Lösungen so viele Kinder wie möglich zu erreichen, um ihr Überleben zu sichern. UNICEF fordert Regierungen und Konfliktparteien regelmäßig dazu auf, sich aktiv für den Schutz von Kindern einzusetzen.
Die „Kernverpflichtungen für Kinder bei humanitären Maßnahmen“ (Core Commitments for Children in Humanitarian Action) stehen im Mittelpunkt der Arbeit von UNICEF und dienen als Leitfaden zur Achtung der Rechte von Kindern in humanitären Situationen.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, um den von Konflikt vertriebenen Europäern zu helfen. Das Hilfswerk leitet und koordiniert weltweit Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen und versucht Flüchtlingskrisen weltweit zu lösen. UNHCR und die Internationale Organisation für Migration (IOM) richten Lager und andere Einrichtungen für diejenigen ein, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.
Die Generalversammlung gründete das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), um Nothilfe für rund 750 000 palästinensische Flüchtlinge zu leisten, die infolge des Arabisch-Israelischen Konflikts von 1948 ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage verloren hatten. Heute erhalten rund 5 Millionen palästinensische Flüchtlinge UNRWA-Leistungen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordiniert die internationale Reaktion bei humanitären Gesundheitsnotfällen, von Krankheitsausbrüchen über Konflikte bis hin zu Naturkatastrophen. Durch Partnerschaften hilft die WHO, Notfälle, Katastrophen und Krisen zu verhindern, sich auf diese vorzubereiten, auf sie zu reagieren und sich davon zu erholen.
Darüber hinaus setzt sich das Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge (UNDRR) für eine deutliche Reduzierung des Katastrophenrisikos ein, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Katastrophen, bei denen Menschen Naturgefahren ausgesetzt sind, treffen die Ärmsten am härtesten und untergraben die Entwicklungsbemühungen. Investitionen in die Katastrophenvorsorge und die Risikoverringerung können die Kosten bei der Wiederherstellung und dem Wiederaufbau nach einer Katastrophe senken.
Jedes Jahr am 19. August würdigt der Welttag der humanitären Hilfe alle Helferinnen und Helfer, die ihr Leben im Dienst der humanitären Hilfe riskieren und ruft dazu auf, Menschen auf der ganzen Welt, die von Krisen betroffen sind, zu unterstützen.
"Ob in Sudan oder der Ukraine, im Nahen Osten oder in Myanmar, in der Demokratischen Republik Kongo und andernorts – Konflikte, Klimachaos und Unruhen vertreiben so viele Menschen wie nie zuvor aus ihrer Heimat und verursachen unsägliches menschliches Leid." — António Guterres
Der Krieg in der Ukraine verursacht nach wie vor unermessliches menschliches Leid, Tod und Zerstörung, bringt Millionen von Menschen in Gefahr, schwer verletzt zu werden, und führt zu einem enormen humanitären Bedarf. Tausende von Menschen wurden getötet, verletzt oder verstümmelt, darunter Hunderte von Kindern.
Die Kampagne „Blaues Herz“ ist eine weltweite Initiative unter der Leitung des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), um das Bewusstsein für den Menschenhandel und seine Auswirkungen auf Menschen und die Gesellschaft zu schärfen.