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UNIS/CP/678
9. Juli 2012

Terroranschlags-Überlebende trägt Olympische "Flamme der Hoffnung " im Gedenken an die gefallenen Kollegen

WIEN, 9. Juli (UNO-Informationsdienst) -- Die Tiroler UNO-Mitarbeiterin Bianca Kopp wird am 15. Juli die Olympische Fackel auf dem Weg durch die englische Küstenstadt Portsmouth tragen.

Die 31-jährige Österreicherin aus Silz, Tirol, und Mitarbeiterin des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) Bianca Kopp überlebte am 26. August 2011 den terroristischen Anschlag auf das UNO-Gebäude in Abuja (Nigeria). Bei dem Anschlag starben 25 Menschen, unter ihnen auch die 30-jährige Norwegerin Ingrid Midtgaard, ebenfalls UNODC-Angestellte, und 10 weitere UNO-Mitarbeiter. Mehr als 60 Menschen wurden schwer verletzt und das Gebäude massiv beschädigt. Zur Zeit des Anschlags arbeiteten über 400 Menschen in dem Komplex, das mindestens 26 humanitäre Organisationen und Büros der Vereinten Nationen beherbergte.

Bianca Kopp wurde von Exekutivdirektor Yury Fedotov nominiert, in Vertretung von UNODC die Olympische Fackel zu tragen. Dieser sagte "alle Länder, alle Völker verurteilen Terrorismus. Wir sind in der gemeinsamen Ablehnung dieser Grausamkeit vereint, die in keiner Nationalität, Religion oder irgend einer legitimen politischen Philosophie Schonung findet".

Biancas Geschichte berührt: "Ich weiß nicht, warum ich überlebte oder warum meine Kolleginnen und Kollegen starben. Inmitten von soviel Sorge und Verlust gab uns der Zusammenhalt als UNO-Familie Halt. Wir haben zusammengearbeitet, um uns gegenseitig so gut es ging zu helfen. Wir waren alle Ziele von Personen, für die das Leben eines Menschen keinen Wert besitzt," sagte sie.

"Als Mitarbeiter der Vereinten Nationen arbeiten wir alle, um Frieden und Eintracht zu fördern. Terroristen werden niemals gewinnen, weil inmitten des Verlusts unsere Entschlossenheit gestärkt wird, für die Ideale, die wir hoch halten, noch härter zu arbeiten", sagte Bianca, die viel Mut und Mitgefühlt zeigt.

Bianca Kopp arbeitete für UNODC als Junior Professional Officer (JPO). Das JPO Programm ermöglicht österreichischen JungakademikerInnen als Bedienstete einer internationalen Organisation, vor allem bei Feldeinsätzen in Entwicklungsländern, Erfahrungen in der multilateralen Zusammenarbeit zu sammeln, und wird durch das Österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten finanziert.

Seit 2003 hilft UNODC Ländern im Kampf gegen den globalen Terrorismus. Das Büro hat fast 170 Länder bei der Annahme und Implementierung von Rechtsinstrumenten gegen Terrorismus unterstützt.

"Ich trage diese Fackel, um an meine verstorbenen Kolleginnen und Kollegen zu erinnern, die so unnötig ihr Leben verloren", sagt Bianca. Sie appelliert an Regierungen, die finanzielle Unterstützung für die Sicherheit der UNO-Mitarbeiter zu erhöhen, die in einigen der gefährlichsten Plätze der Welt arbeiten. "UNO-Mitarbeiter arbeiten unter harten und lebensbedrohenden Situationen. Sie müssen besser geschützt werden".

Bianca ist Teil eines Teams von Angestellten der Vereinten Nationen, die am Olympischen Fackellauf teilnehmen. Dazu gehören der Deutsche Wilfried Lemke, Sonderberater der Vereinten Nationen für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden, sowie Vertreter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), des Amtes des Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR), des Welternährungsprogramms (WFP) und UN-Habitat, dem Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen.

Das Olympische Feuer, das für Frieden, Einigkeit und Freundschaft steht, wird von 8.000 Fackelträgern getragen. Die Portsmouth-Strecke ist Teil des Olympischen Fackellaufs, die direkt zur großen Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London führt.

"Die Olympische Fackel symbolisiert für mich unsere Entschlossenheit und unendliche Hoffnung, die Arbeit unserer verstorbenen Kollegen weiterzuführen. Unsere "Flamme der Hoffnung" brennt weiter", bekräftigt Bianca.

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