UNIS/NAR/731/Rev.1
3. Dezember 2001

UNO verleiht Preis an verdienstvolle Aktivisten im Kampf gegen Drogenmissbrauch, Kriminalität und Terrorismus

WIEN, 3. Dezember (UNO Informationsdienst) - Die UNO in Wien wird gemeinsam mit der österreichischen Regierung und der Stadt Wien drei Persönlichkeiten und eine Organisation für ihre "außergewöhnlichen Beiträge zur globalen Kampagne gegen Drogenmissbauch, Kriminalität und Terrorismus" ehren. Die feierliche Preisverleihung findet am 5. Dezember im Wiener Rathaus statt.

Um eine globale Antwort auf das weltweit verbreitete Übel, das Generalsekretär Kofi Annan als Kampf zwischen der "zivilisierten und der unzivilisierten Gesellschaft" bezeichnet hat, zu finden, bemüht sich die UNO verstärkt darum, ihre Partnerschaft mit Persönlichkeiten, die das Problem an der Basis bekämpfen, zu intensivieren. Dazu wurde auch der UNO "Civil Society Award" im Jahr 1999 durch drei Ko-Sponsoren eingeführt.

Die Ehrung der diesjährigen Preisträger wird am 5. Dezember 2001 von 19 Uhr bis 20 Uhr in Anwesenheit der österreichischen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, von Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Pino Arlacchi, dem Generaldirektor der UNO in Wien, stattfinden.

Die vier Preisträger, die unter mehr als 100 Kandidaten aus Ländern der ganzen Welt ausgewählt wurden, sind:

Saida Benhabyles, die ihre Arbeit in Algerien auf Menschenrechte, Rechte der Frauen und die Arbeit mit Opfern des Terrorismus konzentriert. Trotz ständiger Morddrohungen von algerischen Terroristenruppen und der Entführung ihrer Tochter, blieb sie aktiv und war Initiator der "Vereinigung der Verbände von Terroropfern". Sie wurde bereits 1994 von dem damaligen französischen Präsidenten François Mittérand für ihre Rolle im Kampf gegen Terrorismus anerkannt und war für den Nobel Friedens Preis im Jahr 1996 nominiert. Unter den zahlreichen Posten, die sie innehatte, waren das Amt eines Ministers für Nationale Solidarität und die Mitgliedschaft im nationalen Senat.

Athanase Rwamo, der als Zeuge der Auswirkungen des Krieges auf Kinder in Burundi das "Humanitäre Hilfswerk für den Schutz und die Entwicklung von Kindern in Not" (OPDE) gründete, um Kinder vor Hunger, Ausbeutung und den Auswirkungen von Drogenmissbrauch zu schützen. Aufgrund der Verbindung von Drogenmissbrauch und HIV/AIDS gründete er eine zweite NGO, die "Vereinigung zur Fürsorge für AIDS-Waisen" (APECOS), um für Kinder zu sorgen, deren Eltern an AIDS gestorben sind. Durch Athanese Rwamos Bemühungen wurden 400 Kinder in stabile Familienverhältnisse integriert, fast 300 wurden in 10 Heimen beherbergt und mehr als 200 haben Arbeit gefunden, dank einer Berufsausbildung, die von den beiden NGOs gewährleistet wurde.

Veronica Colondam, die sich tief besorgt über den zunehmenden Drogenmissbrauch in ihrem Land, Indonesien, mit mehreren anderen Bürgern zusammen getan hat, um "Yayasab Cinta Amak Bangsa (YCAB)", übersetzt "die Liebe zu den Kindern der Nation", zu gründen. Unter den Mitteln, die benutzt werden, um die Informationen der Gruppe zur Verhütung von Drogenmissbrauch zu verbreiten, gehört die Band "Jugend gegen Drogenmissbrauch" (YADA), die UNDCP's Botschaft "Turn on the music, turn off drugs", zu mehr als 120 Schulen in Sumatra, Java und Bali brachte. Millionen von Indonesiern wurden durch Fernsehbeiträge auf vier Fernsehstationen erreicht. In 20 Monaten hatte die Organisation direkte Begegnungen mit mehr als 100.000 Studenten, hat Ausstellungen in den Einkaufszentren von Jakarta errichtet und in Kirchen, Moscheen, Spitälern, Kasernen sowie auf öffentlichen Versammlungen gesprochen.

Instituto Mundo Libre, eine peruanische Nicht-Regierungs-Organisation, die der Jugend, vor allem Strassenkindern, in Peru hilft, dem Drogenmissbrauch zu entkommen. Das Programm hat eine Erfolgsrate von 89 Prozent und hat mehr als 700 Strassenkinder rehabilitiert. Es hat auch über 65.000 Menschen in 14 peruanischen Städten über Vorbeugung und Behandlung von Drogenmissbrauch aufgeklärt.

Jeder der Preisträger wird eine spezielle Medaille, eine persönliche Urkunde und einen Teil des Preisgeldes über US$ 100.000 erhalten.

Pino Arlacchi, der auch der Exekutivdirektor des UNO Büros zur Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung (ODCCP) ist, meinte zu dem Preis: "In den Bereichen Drogenmissbrauch und Verbrechensverhütung kann sich die UNO nicht allein auf Aktionen der Regierungen stützen. Um die Herzen und Gedanken aller Menschen zu bewegen, bauen wir auf die lokalen Organisationen und die Aktivisten an der Basis, die sich in den Gemeinschaften engagieren. Der 'Civil Society Award' lenkt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diejenigen, die erfolgreiche Wege gefunden haben, um ihre Mitmenschen zu erreichen."

Zimmer für die Preisträger wurden durch das Marriot Hotel Wien zu besonders günstigen Konditionen bereitgestellt.

Für Interview-Anfragen und Zutritt zur Preisverleihung kontaktieren sie bitte:
Cherine Rahmy, UNDCP External Relations Unit,
Tel: +43 1 26060 5575

Oder

Email: crahmy@undcp.org