Pressemitteilung |
Note Nr. 222 |
Generalsekretär Kofi A. Annan:
"UMWELTSCHÄDEN DÜRFEN NIE ZU EINEM
ABSICHTLICHEN KRIEGSZIEL WERDEN" Erklärung zum International Tag für die Verhütung der Ausbeutung NEW YORK, 5. November 2002 - Aus Anlass des Internationalen Tags für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten hat Generalsekretär Kofi A. Annan folgende Erklärung veröffentlicht: Heute begehen wir zum ersten Mal den Internationalen Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten, der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen wurde. Krieg ruft nicht nur menschliches Leid hervor. Er kann auch für die Umwelt verheerend sein. Lange Zeit nachdem Frieden wieder hergestellt wurde, bleiben die negativen Auswirkungen eines Konfliktes auf die Umwelt bestehen. Die Vereinten Nationen werden regelmäßig aufgefordert abzuschätzen, wie bewaffnete Konflikte die Umwelt beeinflussen. Solche Missionen haben eine breite Palette der Umweltfolgen eines Krieges identifiziert: Verschmutzungen durch Öl und Chemikalien nach Bombardierungen; die unkontrollierte Ausplünderung natürlicher Ressourcen durch bewaffnete Kräfte; die Gefahr durch Landminen für den Boden, Einkommensquellen und Menschen; Blindgänger und andere Kriegsmittel sowie die negativen Auswirkungen massiver Wanderungsbewegungen auf Gewässer, die biologische Vielfalt und andere Ökosysteme. Die internationalen Konventionen regeln die Verbreitung atomarer, chemischer und biologischer Waffen, aber neue Technologien, wie gebrauchte Uranmunition, stellen bis jetzt eine unbekannte Bedrohung für die Umwelt dar. Umweltschäden, die durch den Krieg verursacht werden, sind somit auch ein Hindernis für die Wiederherstellung des Friedens und der gesellschaftlichen Ordnung. Die Lektion, die wir daraus lernen müssen ist, dass die moderne Kriegführung auch Regeln für den Erhalt der Umwelt benötigt. Wie auch frühere Kriege die Notwendigkeit aufgezeigt haben, dass die Folgen des Krieges für Zivilisten und Kriegsgefangene geregelt werden müssen. Es muss jede Anstrengung unternommen werden, die Umweltzerstörung zu reduzieren, die durch einen Konflikt verursacht wurde. Während Umweltschäden eine allgemeine Folge des Krieges sind, dürfen sie nie zu einem absichtlichen Ziel werden. Die internationale Gemeinschaft muss uneingeschränkt alle absichtlichen Umweltzerstörungen während eines Konflikts verurteilen. Aber ebenso müssen wir die Umwelt in Friedenszeiten schützen. Die Rücksicht auf die Umwelt ist essenziell für unsere gemeinsame Zukunft. Es ist die Pflicht jedes einzelnen, jeder Organisation und jeder Regierung, den Reichtum der Erde für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Das ist der einzige Kampf, den wir aufnehmen sollten. * *** * |