SG/SM/8741
25. Juni 2003
Generalsekretär Kofi A. Annan:
Drogenprobleme anerkennen und offen darüber sprechen
Erklärung zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel, 26. Juni 2003
Das Thema des diesjährigen Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel - "Reden wir über Drogen" - ist der beste Ansatzpunkt zur Lösung jedes Problems: Anerkennen, dass es existiert und offen darüber sprechen. Geschätzte 200 Millionen Menschen weltweit verwenden unerlaubte Drogen. Das entspricht 4,7 Prozent der Weltbevölkerung über 14 Jahren. Diese Zahlen sind an sich schon erschreckend genug. Doch die Folgen des Drogenmissbrauchs gehen weit über die jeweils Betroffenen hinaus und fügen der Gesellschaft unabsehbaren gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Schaden zu - unter anderem durch die Verbreitung von HIV/AIDS.
"Reden wir über Drogen" führt uns vor Augen, dass Kinder, Familien, Kollegen, Lehrer und Kommunen über Drogenmissbrauch sprechen, ihn als Problem anerkennen und selbstverantwortlich etwas dagegen unternehmen müssen. Die Unterstützung, die betreuende und zuhörende Eltern leisten können, hat sich als einer der wichtigsten Schutzfaktoren gegen den Drogenmissbrauch erwiesen. Doch für die vielen jungen Leute auf der ganzen Welt, die nicht das Glück haben, auf ein unterstützendes familiäres Umfeld zählen zu können, tragen wir eine besondere Verantwortung.
Drogenmissbrauch ist oft die Folge unausgesprochener Schwierigkeiten oder das Symptom eines allgemeinen Unbehagens. Deshalb ist es wichtig, sich mit den möglichen Ursachen auseinanderzusetzen, nicht nur mit der Tatsache des Missbrauchs an sich. Über Drogen zu reden, ist die einzige Möglichkeit, das Schweigen, das Stigma und die Ausgrenzung zu brechen, die drogenabhängige Menschen umgeben, und die das Problem nur noch schlimmer machen. Offen zu reden, ist auch unbedingt notwendig, wenn wir das Problem frühzeitig bekämpfen wollen, damit es kein chronischer Zustand wird.
Der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch, den wir heute begehen, erinnert uns daran, dass wir alle unseren Teil beizutragen haben. Die Vereinten Nationen unterstützen Sie in diesem Kampf. Das Drogenprogramm des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hält unter www.unodc.org viele nützliche Informationen bereit, die uns allen helfen, über Drogen zu reden.
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