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"The Fixer - the taking of Ajmal Naqshbandi"

"Diese Tätigkeit ist sehr gefährlich, ich bringe einen Feind mit einem anderen zusammen", sagte Ajmal Naqshbandi über seine Arbeit as Fixer in Afghanistan. Das war sechs Monate bevor er von den Taliban brutal ermordet wurde.

Anlässlich des Welttages der Pressefreiheit, der jedes Jahr am 3. Mai begangen wird, zeigte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, in Zusammenarbeit mit this human world (THW) Film Festival und Topkino den Dokumentarfilm "The Fixer - the taking of Ajmal Naqshbandi " von Ian Olds, produziert von Nancy Roth und Christian Parenti.

Der Film beginnt mit der Entführung von Ajmal zusammen mit dem italienischen Reporter Daniele Mastrogiacomo und deren Fahrer Sayed Agha durch eine von Mullah Dadullah geführte Taliban-Gruppe. Mastrogiacomo wurde nach wenigen Wochen frei gelassen, während Naqshbandis Schicksal ungewiss blieb, bis sein kopfloser Körper seinen Verwandten zurückgegeben wurde. Der Fahrer, der für die Kidnapper keinen Nutzen hatte, wurde sofort getötet.

Die Handkamera-Aufnahmen zeigen die Beziehung zwischen Christian Parenti, einem Journalisten beim amerikanischen Wochenmagazin The Nation, und seinem afghanischen Fixer Ajmal Naqshabandi. Ein Fixer ist ein Ortsansässiger, der als Übersetzer fungiert. Jemand, der kulturelle Unterschiede zwischen dem Fremden und seinem Interviewpartner überbrückt und der Interviews mit Menschen arrangiert, die für ausländische Journalisten von Interesse sind.

Christian Parenti hat Ajmal Naqshbandi vor seinem italienischen Kollegen für sechs Monate als Fixer angeheuert und ihre Reise zu den von den Taliban regierten Gebieten und die improvisierten Interviews mit Taliban-Führern gefilmt. Ajmal half ihm, das Land mit seiner Korruption und den ständig wachsenden Unruhen zu entdecken.

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Thomas Seifert, stellvertretender Chefredakteur der Wiener Zeitung, Barbara Trionfi, Press Freedom Manager beim Internationalen Presse-Institut (IPI), sowie Janos Tisovszky, Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien teil. Thomas Seifert, der in verschiedenen kriegsgeschüttelten Ländern mit Fixern zusammengearbeitet hat, bestätigte die engen Beziehungen, die sich oft dadurch ergeben. Journalisten sind sehr von der lokalen Kenntnis der Fixer, deren Fähigkeit, die Sicherheitslage richtig einzuschätzen, und von deren Kontakten abhängig. Auf die Frage, ob man Fixern vertraut, sagte Seifert, dass Fixer motiviert sind, diesen gefährlichen Job zu machen. In erster Linie des Geldes wegen, aber auch, um sich ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und so von neu ankommenden Journalisten engagiert zu werden. Im Film wird das augenscheinlich, als Ajmal einem Freund in seiner Muttersprache erklärt, dass "Geld wichtig sei, da diese Menschen keine Freundschaften haben. Sie wissen nichts darüber. Die kennen dich, während du mit ihnen arbeitest, aber danach erkennen sie dich nicht mehr."

Barbara Trionfi gab einen Einblick in ihre Arbeit als Press Freedom Manager bei IPI. Sie betonte den Schwerpunkt, den die Organisation auf Rechtsbeistand legt, mit Regierungen über inhaftierte Journalisten in deren Ländern spricht und wie IPI Sicherheitstraining für Journalisten anbietet.

Beide Sprecher unterstrichen wie wichtig es sei, sich über das Thema der Sicherheit von Journalisten zu äußern, wegen ihrer Rolle, die diese beim Berichten von Konfliktsituationen und dem Schreiben von Zeitgeschichte spielen. Beide sprachen auch anerkennend über den jüngsten Aktionsplan der UNO über die Sicherheit von Journalisten.