Der Internationale Tag der Friedenssicherungskräfte der Vereinten Nationen, der jedes Jahr am 29. Mai begangen wird, zollt den gefallenen Friedenssicherern Tribut - rund 3.100 Peacekeeper haben in den vergangenen 65 Jahren der Geschichte der UNO-Friedenssicherung ihr Leben gelassen. An diesem Tag danken wir den 110.000 Männern und Frauen, die als Friedenssicherer dienen, für ihren Mut und wollen Bewusstsein schaffen für die neuen Entwicklungen und Herausforderungen, denen sich die Friedenssicherung im Feld gegenüber sieht. Der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien beging den diesjährigen Tag, der dem Thema "An neue Herausforderungen anpassen" gewidmet war, mit drei Veranstaltungen in zwei seiner betreuten Länder.
"Auf Mission ist es niemals langweilig und man lernt schnell, wie man selber Wäsche wäscht" scherzt Oberstleutnant Karl Wolf am 28. Mai vor einer Gruppe junger österreichischer Kadetten, die derzeit ihren Grundwehrdienst verrichten und anlässlich des Tages des Friedenssicherung die UNO in Wien besuchten. Oberstleutnant Wolf, stellvertretender Kommandant des Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT), trat dem österreichischen Militär 1984 bei und diente in mehreren UNO-Friedensoperationen. Die Veranstaltung sollte die UNO-Friedenssicherung dem jungen Publikum näherbringen. Die Kadetten hatten Gelegenheit, das Tagesgeschäft einer Friedensmission mit Oberstleutnant Wolf zu diskutieren. Davor nahmen die Kadetten an einer Führung im Vienna International Centre (VIC) teil und erfuhren von Irene Höglinger-Neiva Grundlegendes über die UNO-Friedenssicherung.
Am 29. Mai sprach UNIS-Direktor Janos Tisovszky vor einer Konferenz anlässlich '10 Jahre ungarische Polizeikräfte in der Friedensmission in Afghanistan', die von der Universität für den öffentlichen Dienst in Budapest veranstaltet wurde. Nach den Ansprachen von S.E. Najibullah Alikhil, Botschafter Afghanistans in Ungarn, und Botschafter Lajos Bozi vom ungarischen Aussenministerium, erläuterte Direktor Tisovszky die neuen Herausforderungen bei der Friedenssicherung und wie ihnen die UNO begegnet. Er sagte: "Bei den UNO-Friedenssicherungseinsätzen ist eine Entwicklung erkennbar: sie bewegen sich in Richtung multidimensionale Operationen mit Schwerpunktverlagerung von der Überwachung auf den Schutz der Zivilisten". Persönliche Erfahrungen und gezogene Lehren wurden an Hand von kurzen Briefings jener Kräfte, die von Einsätzen zurückkehrten, ausgetauscht. Die Veranstaltung endete mit einer Feier zu Ehren jener, die in Missionen gedient hatten, und der besonderen Anerkennung durch den ungarischen Innenminister
Am 27. Mai veranstaltete UNIS Wien, in Zusammenarbeit mit der Austrian Peacekeepers Association die Präsentation des Buches "Humanitarian Assistance in Complex Emergencies - What Role for the Military?". Die Autoren General Günter Greindl, Thomas Achleitner und Georg Ebner gaben einen kurzen Überblick über den Inhalt, bevor UNIS-Direktor Tisovszky die Bedeutung des Internationalen Tages der UNO-Friedenssicherer hervorhob. Am Ende der Veranstaltung informierte Brigadier Robert Brieger vom österreichischen Verteidigungsministerium über die derzeitigen Herausforderungen bei österreichischen Friedenssicherungseinsätzen, einschließlich der hochaktuellen Situation der österreichischen Blauhelme auf dem Golan.
Bei allen drei Veranstaltungen unterstrich UNIS, wie wichtig es sei, die Friedenssicherer auf der ganzen Welt zu ehren und ihre Arbeit zu schätzen, ihren einzigartigen Einsatz anzuerkennen und verwies auf die Aussage von UNO-Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze, Hervé Ladsous, " dass der größte Wert für die Friedenssicherung der zündende Funke und der außergewöhnliche Geist seien, die jene, die in Friedenssicherungsoperationen dienen, motivieren".