Im Mittelpunkt der diesjährigen ACUNS (Akademischer Rat für das System der Vereinten Nationen)-Konferenz, die vom 14. bis 17. Jänner 2014 im Vienna International Centre stattfand, stand die Entwicklung der UNO-Politik in den vergangenen 20 Jahren. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), die Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) stellten ihre weiterentwickelten Strategien, die der im stetigen Wandel befindlichen Lebenswirklichkeit Rechnung tragen, vor und setzten sich kritisch mit deren Wirksamkeit auseinander.
In den letzten zwei Jahrzehnten war es vor allem der Bereich Jugendpolitik, der mancherlei Veränderungen unterworfen war. Erst nach Jahren der Nichtbeachtung wurde die bedeutende Rolle, die junge Menschen in der Gestaltung der gesellschaftlichen Gegenwart und Zukunft spielen, erkannt. Die Ernennung Ahmad Alhendawis zum ersten UN-Sondergesandten für Jugendfragen durch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zeugt davon, dass die Einbindung junger Menschen in gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse zu den Hauptprioritäten der Vereinten Nationen gehört. So überrascht es auch nicht, dass der dritte Tag der ACUNS-Konferenz dem Thema Jugend gewidmet war. Nachdem der Sondergesandte für Jugendfragen die Teilnehmer in einer Videobotschaft begrüßte, folgte eine von UNIS-Direktor Janos Tisovszky moderierte Podiumsdiskussion zum Thema "Die Entwicklung der UN-Jugendpolitik und praktische Beispiele", an der Vertreter von UNESCO, UNIDO, UNODC, UESF (United for Education and Sustainable Futures), des ACUNS Verbindungsbüros in Wien und der Medizinischen Universität in St. Petersburg sowie der österreichische UN-Jugenddelegierte teilnahmen. Danach hatte das Publikum, das sich mehrheitlich aus jungen Teilnehmern zusammensetzte, die Möglichkeit, Fragen direkt an die Expertenrunde zu richten.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass der innovative Zugang, das Verantwortungsempfinden sowie das technologische Geschick junger Menschen unverzichtbare Ressourcen darstellen, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern zu können.
Am 17. Jänner, dem dritten Tag der ACUNS-Konferenz im Vienna International Centre, fand die vierte und letzte Sitzung der Regional Academy on the United Nations (RAUN) 2013-2014 statt. Als Gastgeber dieser mobilen Akademie, die 2012 ins Leben gerufen wurde, fungieren ACUNS, CTBTO, UNIS und die Diplomatische Akademie Wien. Das Ziel von RAUN besteht darin, die Entscheidungsträger von morgen mit dem nötigen Know-how und Handwerkszeug auszustatten, um für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ausreichend gewappnet zu sein.
Die 43 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, Bachelor- und Masterstudierende der Internationalen Entwicklung, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie verwandter Studienfächer aus fünf verschiedenen Ländern (Österreich, Serbien, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn) stellten ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu verschiedensten Themen aus den Bereichen internationale Entwicklung, Sicherheit und Menschenrechte vor. Nach den Präsentationen folgte eine Podiumsdiskussion, die den Studierenden die Möglichkeit gab, direktes Feedback von den Juroren, die die Bewertung der Arbeiten vornahmen, zu erhalten. Gleichzeitig konnten sie aber auch auf noch offene Fragen der Jury eingehen und ihren Standpunkt erläutern. Alle Teilnehmer erhielten von UNIS-Direktor Janos Tisovszky und Alistair Edgar, Exekutivedirektor des Rates für das System der Vereinten Nationen (ACUNS), eine Bestätigung über den erfolgreichen Abschluss der Akademie. Besondere Auszeichnungen wurden an Gruppen mit herausragenden Arbeiten sowie einzelne Teilnehmer, die sich durch außerordentliches Engagement während der RAUN hervortaten, verliehen.
Der Erfolg der Regional Academy on the United Nations wäre ohne die Hingabe, Leidenschaft und den Enthusiasmus der jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht möglich gewesen. Sollte unsere Zukunft in den Händen dieser jungen Menschen liegen, so können wir unbesorgt sein.