Der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien ist sich bewusst, dass der Beitrag von Lehrern zu einer funktionierenden Gesellschaft sowie deren Rolle bei der Vermittlung von Weltbürgertum an Schüler entscheidend ist. Aus diesem Grund organisiert UNIS, in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Wien, regelmäßig Seminare für Pädagogen und Pädagoginnen.
Nach einer Reihe von Workshops in englischer Sprache veranstaltete UNIS erneut ein Seminar, das sich an deutschsprachige Lehrer richtete. Das Seminar fand am 26. Mai 2014 im Vienna International Centre (VIC) statt und widmete sich dem Schwerpunktthema "Kinderrechte". UNIS wollte damit einerseits das Anliegen der UNO auf dem Gebiet der Förderung von Mehrsprachigkeit unterstützen, aber auch eine größere Anzahl von Lehrern erreichen.
Der erreignisreiche Workshop-Tag begann für die Lehrer und Lehrerinnen zunächst mit einer Führung durch die UNO-City, einen der vier Hauptsitze der Vereinten Nationen. Nach der Begrüßung von UNIS-Direktor Martin Nesirky brachten Ruth Schöffl und Marie-Claire Sowinetz vom UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) Österreich den Teilnehmern die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks näher und präsentierten Unterrichtsmaterialien zu den Themen Flüchtlinge und Asyl. Anschließend stellten die UNIS-Mitarbeiterinnen Aurora Butean, Antonia Seilern, Džana Šorlija und Judith Ulirsch die UN-Kinderrechtskonvention generell sowie ausgewählte Kinderrechte im Speziellen vor. Im darauffolgenden Praxis-Teil des Seminars war die pädagogische Expertise der Lehrer gefragt. Mittels zuvor vorgestellten Hintergrundinformationen und Unterrichtsmaterialien mussten die Pädagogen in Gruppen einen Unterrichtsblock zu ausgewählten Themen erarbeiten.
Dieser Teil des Seminars gab nicht nur reichlich Denkanstöße, sondern ermöglichte den Teilnehmern und Teilnehmerinnen auch, sich mit Kollegen über bewährte Unterrichtsmethoden auszutauschen und zahlreiche Anregungen für die Gestaltung des eigenen Unterrichts zu erhalten. Durch die bunte Mischung aus Volksschul-, Hauptschul-, Mittelschul- sowie AHS/BHS-Lehrern kam eine lebendige Debatte auf, besonders hinsichtlich der Frage, wie Schüler und Schülerinnen an sensible Themen herangeführt werden sollen.
In einem Punkt waren sich aber alle einig: Egal wie heikel das Thema auch sein mag, es gibt keine Tabus.