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Offizieller Wien-Besuch des UN-Sondergesandten für Jugend

Es waren drei geschäftige Tage für Ahmad Alhendawi, den allerersten Sondergesandten der Vereinten Nationen für Jugend. Alhendawi nahm während seines offiziellen Besuches nicht nur am jährlichen Treffen des Interinstitutionellen Netzwerks für Jugendentwicklung (Inter-Agency Network on Youth Development, IANYD) teil, sondern nutze die Gelegenheit, sich auch mit Vertretern der österreichischen Regierung und jungen Menschen über jugendrelevante Themen auszutauschen.

Das Treffen des Interinstitutionellen Netzwerks für Jugendentwicklung (IANYD) versammelte 40 UN-Institutionen, die mit und für junge Menschen arbeiten, und diente als Forum für die Diskussion einer Vielzahl an Themen. Unter anderem wurden die aktuelle Arbeit des Netzwerks sowie Strategien zur stärkeren Einbindung von Jugendlichen in deren Arbeit, die Einbeziehung von Jugendorganisationen und ein gemeinsamer Kommunikationsplan besprochen. Der Fortschrittsbericht zum systemweiten Jugend-Aktionsplan der Vereinten Nationen (United Nations' System-Wide Action Plan, SWAP) stellte ebenfalls einen Themenpunkt dar.

Neben der Teilnahme an Sitzungen des Interinstitutionellen Netzwerks für Jugendentwicklung und hochrangingen Treffen mit Vertretern der österreichischen Regierung und internationaler Organisationen mit Sitz in Wien organisierte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien zwei Veranstaltungen, die einem primär jungen Publikum ermöglichten, direkt mit dem UN-Sondergesandten zu interagieren.

Das erste Event, ein Round-Table-Gespräch zum Thema "Your world - your voice - Youth engagement in setting the global development agenda" , fand am 13. März in der Universität Wien statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen umfassten neben dem Sondergesandten für Jugend den UNIDO-Experten für Jugendbeschäftigung, Matteo Landi; Andreas Schneider als Vertreter des Ministeriums für Familien und Jugend; sowie Christina Unterberger, die Geschäftsführerin der Österreichischen Bundesjugendvertretung (BJV).

Ahmad Alhendawi eröffnete die Gesprächsrunde und teilte mit dem Publikum die mit seiner Funktion verbundenen Herausforderungen und seine bisher gesammelten Erfahrungswerte sowie zukünftige Prioritäten. Das erste Jahr im Amt, das ihm - wie er sagt - ermöglicht, den 1,8 Milliarden jungen Menschen weltweit Gehör zu verschaffen und für deren Interessen einzustehen, bezeichnete er als die bislang beste Zeit seines Lebens. Er betonte, dass die Welt einen "Entwicklungsvertrag" brauche, der sicherstelle, dass keiner auf der Strecke bleibe und die Investition in Jugend garantiere.

Die zweite Veranstaltung, ein "Brown Bag Lunch", fand am 14. März in den Räumlichkeiten des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) Wien statt. UN-Praktikanten und JPOs (Junior Professional Officers) hatten die Möglichkeit, mit Herrn Alhendawi über jugendrelevante Themen zu diskutieren und Fragen an ihn zu richten. Rund 70 Praktikanten und JPOs ließen sich die Chance, den Sondergesandten kennenzulernen und mehr über seine Arbeit, Karriere und Prioritäten zu erfahren, nicht entgehen. Er ermutigte die jungen Menschen dazu, nicht vor Risiken zurückzuschrecken und ihrer Leidenschaft nachzugehen. Außerdem empfahl er ihnen, Erfahrungen in nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) und im Privatsektor zu sammeln und sich zu informieren, wie sie die Arbeit der Vereinten Nationen bestmöglich unterstützen können.

Auf die Frage, wie Menschen ihn im Gedächtnis behalten sollen, sagte er, er würde sich wünschen, dass man ihn als Person wahrnimmt, die sich der Aufgabe verschrieben hat, eine größere Anzahl an Staaten dabei zu unterstützen, nationale Strategien für die Jugendpolitik zu entwerfen sowie die Rolle der Vereinten Nationen im Zuge dieses Prozesses zu stärken. Desweiteren engagiert er sich dafür, dass jugendrelevante Themen einen integralen Bestandteil der Post-2015-Entwicklungsagenda darstellen, welche außerdem konkrete Ziele für den Bereich Jugend definieren und aussagekräftige Indikatoren zur Beurteilung der Zielerreichung bestimmen soll. Es ist ihm auch ein Anliegen, die UNO für junge Menschen zugänglicher zu machen und ihnen mehr Wissen darüber zu vermitteln, wie sich die Organisation für die Jugend einsetzt. Außerdem möchte er ihnen näherbringen, wodurch sich die Arbeit für die Vereinten Nationen auszeichnet und womit diese verbunden ist.

Der 29-jährige Alhendawi, der für viele, die die Möglichkeit erhielten, ihn zu treffen, eine Quelle der Inspiration darstellt, betonte die Wichtigkeit von Jugendarbeit: "Die Staaten des arabischen Raums betrachteten Erdöl als die beste Investition des 20. Jahrhunderts, doch die beste Investition des 21. Jahrhunderts ist die Jugend - sie ist unser Erdöl."