Musik kann nicht nur unsere verletzten Seelen heilen, sondern auch ein Weg aus der Hilfslosigkeit sein, sogar wenn diese Musik mit Instrumenten aus dem Müll gespielt wird. Dies war die Botschaft des Films "Landfill Harmonic", der im Rahmen von Cine-ONU Vienna gezeigt wurde. Ein Film, in dem es um die "transformative Kraft der Musik" geht.
Der Dokumentarfilm der Regisseure Brad Allgood und Graham Townsley erzählt die Geschichte einer paraguayischen Jugendmusikgruppe, die Musik mit Instrumenten spielen, die zur Gänze aus Müll hergestellt wurden. Die Geschichte spielt im sogenannten "Cateura", einem der ärmsten Viertel Lateinamerikas, wo Menschen im und vom Müll leben und keine Möglichkeit haben, dieser Situation zu entkommen. Vor ein paar Jahren haben der lokale Musiker Favio Chávez und der Müllsammler 'Cola' beschlossen, Instrumente für die Kinder aus den Slums zu bauen. Mit Kindern wie Ada und Tania und der Unterstützung der Slum-Bevölkerung gründete Favio langsam eines der außergewöhnlichsten Orchester der Welt. Ihr erstes Auslandskonzert fand während der Rio+20 Konferenz der Vereinten Nationen im Jahre 2012 in Brasilien statt. Nach diesem Konzert verbreitete sich schnell ihre Geschichte und das Orchester wurde weltweit ins Rampenlicht katapultiert. Sie spielten sogar mit der Heavy Metal-Band Metallica. Als jedoch eine Naturkatastrophe ihre Gemeinde verwüstete, bot das Orchester eine Quelle der Hoffnung für die Stadt. Am Ende sehen wir, wie das Spielen mit dem Orchester das Leben dieser Kinder veränderte. "Mein Leben wäre wertlos ohne die Musik", sagte Tania, eine der Violinistinnen. Die Musik gab Hoffnung und baute Brücken für jene, die in Not waren.
Anschließend folgte ein Podiumsgespräch mit Mag. Angelika Losek, der Geschäftsführerin von Superar Österreich, und Ranya Nehmeh, Personalreferentin beim OPEC Fonds für Internationale Entwicklung (OFID), die auch zu einem der wichtigsten Förderer von Superar gehören. Die Diskussion wurde moderiert von Anne Thomas, der stellvertretenden Direktorin des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien. Angelika Losek erklärte die Arbeit von Superar, die eine ähnliche Geschichte hat, wie 'Landfill Harmonic'. "Wir versuchen Kindern mit geringen Möglichkeiten eine Chance zu geben". Sie sagte auch, dass Musik Kindern in vielerlei Hinsicht helfen kann und ihr Selbstvertrauen stärkt : "Etwas erreichen gibt ihnen Kraft und die Kreativität hilft ihnen, besser mit Problemen umzugehen". Ranya Nehmeh erwähnte, dass OFID einer der ersten Partner von Superar Österreich war, und dass sie auf der ganzen Welt ähnliche Projekten fördern, die junge Menschen stärken. Sie fügte hinzu, dass alle Projekte Elemente beinhalten, um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen. Am Ende der Diskussion erklärte Ranya Nehmeh, warum OFID zu solchen Projekten beiträgt und ihre Worte unterstrichen die eigentliche Botschaft des Films: "Wir glauben, dass Musik die Entwicklung eines Kindes verändern kann".
Der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien zeigte den Film im Rahmen von Ciné-ONU Vienna, in Kooperation mit this human world (THW) Film Festival und Topkino.