Wien, 23. November 2015. Genau eine Woche vor Beginn der UNO-Klimakonferenz (COP21) in Paris zeigte Ciné-ONU Vienna die Dokumentation "Ice and the Sky" als Österreich-Premiere im Wiener Top Kino.
Der Film erzählt die wahre Geschichte von Claude Lorius, einem vorausblickenden Gletscherforscher und Klimaspezialisten und einer der ersten Menschen, der das Eis in der Antarktis studierte. Heute, in seinen Achtzigern, kämpft er mit unvermindeter Leidenschaft für die Rettung eines der größten Ökosysteme der Erde - und zeigt, wie sich die Erde aufheizt und das Eis schmilzt. Lorius Mission begann 1957 mit der ersten von vielen Expeditionen. Seine Eiskernbohrungen, die später bis in eine Tiefe von 3,600 Metern reichten, lieferten hundertausende Jahre an Klimageschichte. Sie sind die Basis für all das, was wir heute über die Antarktis wissen. "Jetzt, wo er 83 Jahre alt ist, fühle ich mich, als würde ich mit ihm in die Vergangenheit zurückkehren, um diese Geschichte zu erzählen: eine Reise entlang seines Lebensweges, als eine authentische Reflexion der Geschichte unseres Planeten", sagte Regisseur Luc Jacquet.
An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Helmut Hojesky, Leiter der Abteilung Klimaschutz und Luftreinhaltung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, und Mathias Jurek, GRID-Arendal Experte im Wiener Büro des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) - Sekretariat der Karpatenkonvention teil. Moderiert hat der Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, Martin Nesirky.
Helmut Hojesky sagte, dass er bezüglich der möglichen Resultate der COP21-Konferenz in Paris ziemlich optimistisch sei. Er meinte, dass die Möglichkeit für eine Einigung in Paris gegeben sei, da viele Länder ihre nationalen Klimapläne - die sogenannten "Intended Nationally Determined Contributions - INDCs" - unterbreitet haben, um die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und somit das Ziel der Begrenzung des globalen Temperaturanstieges auf weniger als 2 Grad Celsius zu erreichen. Für die Umsetzung solch eines Abkommens benötigt es ein allgemeines Meldesystem mit speziellen Lösungen sowie die Finanzierung für den Klimaschutz, da die ärmsten Länder Unterstützung für entsprechende Anpassungen brauchen. "Die Botschaft ist klar, wir müssen handeln", fügte er hinzu und verwies auf die zentrale Aussage des Films und die COP21-Konferenz.
Mathias Jurek erwähnte, dass sein Büro bereits an den Adaptierungen für Entwicklungsländer arbeitet und was vom Umweltprogramm bereits getan wurde. Er unterstrich, dass eine technologische Unterstützung und Finanzierungsmechansimen wichtig sind und dass das allgemeine Problembewusstsein ein ebenso wichtiger Faktor ist. Weiters sagte er, dass die Kosten der Untätigkeit "enorm sind und der Schaden teurer wird als die Kosten für die Maßnahmen".
UNIS-Direktor Martin Nesirky erzählte eine Anekdote über seine Reise mit dem Generalsekretär nach Kiribati, wo sie im Hotel auf den Kopfpolstern Schwimmwesten statt Schokolade fanden. Dies ist ein Zeichen der wirklichen Gefahren des Klimawandels, denen dieser arme Inselstaat im Pazifik ausgesetzt ist, wo das Land nur ein oder zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Ciné-ONU Vienna wird von UNIS Wien in Zusammenarbeit mit dem Top Kino und This Human World Filmfestival organisiert.