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Gemeinsame Ideale, gemeinsame Werte, gemeinsame Zukunft: die Rolle von NGOs bei der Sicherung einer nachhaltigen Zukunft"

WIEN, 5. Oktober 2015 - Wege zur Stärkung einer langfristigen Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft und die Verdoppelung der Bemühungen, um den derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen, waren einige der Themen, die bei einer kürzlichen Tagung bei den Vereinten Nationen in Wien diskutiert wurden.

An der Veranstaltung, die vom Vienna Liaison Office of the Conference of Non-Governmental Organizations (NGOs) in consultative relationship with the United Nations, in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, organisiert wurde, nahmen Vertreter der Zivilgesellschaft, von Ständigen Vertretungen, Universitäten und Mitarbeiter der in Wien ansässigen Organisationen teil. Die Konferenz "The United Nations and Civil Society: Shared ideals, shared values, shared futures - the role of NGOs in securing a sustainable future", im Vorfeld des Tages der Vereinten Nationen im Oktober fand im Internationalen Zentrum Wien (VIC) statt.

Wolfgang Beiglböck, CoNGO-Vizepräsident, begrüßte die Teilnehmer und verwies auf die wachsende Bedeutung der Arbeit, die die NGO-Gemeinschaft in Wien leistet.

Während die Teilnehmer Bilanz über die Partnerschaft zwischen der UNO und der Zivilgesellschaft zogen, bemerkte CoNGO-Präsident Cyril Richie, dass es Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen NGOs und der UNO gebe. Er verwies auf die wichtige Rolle der Akteure aus der Zivilgesellschaft, wenn es um Monitoring geht, und wenn Regierungen für ihre Defizite zur Rechenschaft gezogen werden.

"Die Zivilgesellschaft ist auch ein wichtiger Partner, wenn es um Krisensituationen geht", sagte UNIS-Direktor Martin Nesirky in seiner Rede und verwies auf die jüngste Flüchtlingskrise und humanitären Notsituationen auf der ganzen Welt. "Hier in Österreich hat die Zivilgesellschaft ein wunderbares Beispiel der Anteilnahme und Solidarität bei der Hilfe für Flüchtlinge und Migranten, die in den letzten Wochen ankamen, gegeben, als Unterstüzung und Ergänzung der österreichischen Behörden. Das große Konzert und die Kundgebung in Zentrum Wiens vergangenen Samstag war eine bewegende Bekundung dafür", sagte er. 

Er verwies auf die wichtige Rolle von CoNGO bei der Förderung des Dialoges und der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft.

Stefano Prato, Managing Director der Society for International Development (SID), gab einen Überblick über die Arbeit von SID bei der Unterstützung der Entwicklung und Innovation auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, die zur Lösung der Probleme der Armut, Ungerechtigkeit, Geschlechterungleichheit und fehlender Nachhaltigkeit beiträgt. Er unterstrich die Rolle von SID bei der Förderung des Dialoges, des Verständnisses und der Zusammenarbeit für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zur Verbesserung des Wohles aller Menschen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon unterstrich wiederholt die Notwendigkeit für eine aktive Zivilgesellschaft. Bei einer Veranstaltung Anfang des Jahres in Irland sprach er über die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit einer funktionierenden Zivilgesellschaft und anderen Partnern, um die gemeinsamen Ziele eines universalen Friedens, nachhaltiger Entwicklung und den Respekt vor den Menschenrechten zu erreichen:  "Kein Land, egal wie mächtig und einfallsreich, kann das allein bewerkstelligen. Die Vereinten Nationen können diese Arbeit nicht alleine bewältigen. Alle Akteure müssen wie nie zuvor Hand in Hand gehen - Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft."

So wie die NGOs zur Verfassung der UNO-Charta vor siebzig Jahren beigetragen haben, hat die Zivilgesellschaft zur Formung einer neuen Entwicklungsagenda beigetragen. Ganze 8,4 Millionen Menschen haben an der MYWorld-Studie teilgenommen - eine globale online und offline-Initiative, die Einzelpersonen gefragt hat, was sie dächten, was den größten Unterschied in ihrem Leben ausmachen würde.

Als die Post-2015 Entwicklungsagenda diskutiert wurde, fanden weltweit thematische und regionale Konsultationen mit Organisationen der Zivilgesellschaft und der Öffentlichkeit statt. Die Themen reichten von Governance bis zu Bildung und Gesundheit, die die zwischenstaatlichen Verhandlungen begleiteten.

"Ich glaube, wir können gerechtfertigter Weise sagen, dass diese neuen Ziele uns allen gehören", betonte Martin Nesirky. 

Die neue Entwicklungsagenda 2030 ist eine ambitionierte, umfangreiche und allumfassende Agenda, die den politischen Willen und einen enormen Antrieb brauche, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Die Zivilgesellschaft wird eine große Rolle dabei spielen, wenn es um die Umsetzung der neuen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ab 1. Jänner 2016 geht. 

"Die acht Millenniums-Entwicklungsziele, die im Jahr 2000 angenommen wurden, waren auf die Verringerung der Armut, des Hungers, von Krankheiten und Geschlechterungleichheit, sowie einen verbesserten Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen bis Ende 2015 ausgerichtet. Die neuen Ziele bauen auf den Erfolg der Millenniums-Entwicklungsziele auf, die mehr als 700 Millionen Menschen halfen, aus der Armut zu entkommen, und sogar so weit gingen, die eigentlichen Ursachen der Armut und der universellen Notwendigkeit für Entwicklung anzugehen, so dass es für alle Menschen funktioniert", betonte Nesirky in seiner Rede.

Erklärungen gab es auch von den Vorsitzenden der Wiener NGO-Komitees. Ein von der Stadt Wien gesponserter Empfang bot weitere Diskussionsmöglichkeiten.