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Ciné-ONU Wien zeigt "Bring the Sun Home"- Die Selbstbestimmung von Frauen in ländlichen Gebieten durch Ausbildung zu Solar-Ingenieurinnen fördern

"Das Barefoot College ist ein magischer Ort", erinnert sich Chiara Andrich, die Co-Regisseurin des Dokumentarfilms "Bring the Sun Home". Anlässlich des Internationalen Tages der Frauen in ländlichen Gebieten und des Tages der Vereinten Nationen zeigte Ciné-ONU Wien am 24. Oktober den erkenntnisreichen und herzerwärmenden Dokumentarfilm über den Zugang zu nachhaltiger Energie und über die Ermächtigung der Frauen.

Die Gewinner des Sole Luna Documentary Film Festival 2012, Giovanni Pellegrini und Chiara Andrich, wurden beauftragt, die Arbeit des Barefoot College in Indien zu dokumentieren. Sie veranschaulichen die Geschichte zweier Analphabetinnen aus einem Dorf ohne Licht in El Salvador. Die Frauen verließen für sechs Monate ihre Familien und ihr Zuhause und flogen nach Tilonia, einem Dorf in Indien, um dort die Installation, Reparatur und Wartung von photovoltaischen Sonnenkollektoren zu erlernen.

Seit 1972 arbeitet das Barefoot College an der Verbesserung der Lebensqualität der armen Landbevölkerung. Ihre Bemühungen konzentrieren sich auf Grundbedürfnisse: Wasser, Gesundheit, Bildung, Energie, ökologische Regeneration, Erwerbstätigkeit, und die Weiterentwicklung bereits vorhandener Fertigkeiten. Das College ermächtigt vor allem ältere Frauen, Großmütter und Witwen, die zumeist Analphabeten sind, und ermutigt sie, technische Aufgaben zu erfüllen, die der Tradition nach Männern vorbehalten sind. Die Idee dahinter ist, dass ältere Frauen die erlernten Fertigkeiten und das Wissen eher mit ihrer Dorfgemeinschaft teilen als junge, weil sie dort tief verwurzelt sind. Sie ziehen kaum mehr weg, um bessere Lebensbedingungen an anderen Orten zu suchen.

Der Filmvorführung folgte eine Diskussion mit Co-Regisseurin Chiara Andrich; Lilly Sucharipa, Präsidentin des UN Women Nationalkomitees Österreich; und Peter Baumann, Mitbegründer von Ingenieure ohne Grenzen in Österreich. Der Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien, Martin Nesirky, moderierte das Gespräch.

Chiara Andrich sprach über den Prozess des Filmemachens und die Herausforderungen, mit denen die Frauen konfrontiert sind, wenn sie im Barefoot College ankommen: "Am Anfang war es ein Schock für sie, weil sie einander nicht verstanden, aber sie lernten schnell." Während der Dreharbeiten waren die Filmemacher ein kleines Team von drei Leuten. Dies war hilfreich, weil "die Leute in Indien und Peru schnell die Kameras vergessen haben", sagte Chiara Andrich. Für sie war es eine sehr natürliche Filmerfahrung.

Lilly Sucharipa war vom Projekt beeindruckt und davon, wie Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund und ohne viel Schulbildung mit dem neu erworbenen Wissen nach Hause zurückkehrten. "Natürlich entstehen Probleme, wenn Frauen gestärkt werden und Männer den Eindruck erhalten, sie würden zurückfallen. Wir bei UN Women sehen dies oft bei unserer Arbeit in Flüchtlingslagern. Doch für den Großteil der Frauen bringt es hauptsächlich Vorteile", erklärte Lilly Sucharipa.

Peter Baumann betonte die Wichtigkeit, Menschen auf lokaler Ebene auszubilden und ihnen eine Identifizierung mit dem Projekt zu ermöglichen: "Das Projekt ist nicht beendet wenn wir das Licht anknipsen. Die richtige Arbeit des Technologietransfers beginnt erst dann."

Die Filmvorführung in Wien wurde vom Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien organisiert, in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Italiens bei den Vereinten Nationen (Wien), dem UN Women Nationalkomitee Österreich, This Human World (THW) Film Festival und Topkino.