Wien, 10. März 2016 - Die Bedeutung von Menschenrechten auf Sportveranstaltungen stand im Fokus des Dialogforums "Sport und Menschenrechte" in Wien, organisiert von Nosso Jogo, einer Initiative des VIDC-FairPlay, und dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport und anderen Partnern. Im Hinblick auf die kommenden Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) wurden eine Reihe von Aspekten, unter anderem der Einfluss auf das Land und welche Rolle Österreich dabei spielen kann, diskutiert.
Eine Diskussionsrunde lieferte verschiedene Ansichten zum Thema "Sportgroßereignisse und Menschenrechte am Beispiel von Rio. Welche Rolle kann Österreich spielen? Die internationale Ebene" und brachte Spezialisten sowohl aus dem Sport- als auch aus dem Menschenrechtsbereich zusammen. Unter den Teilnehmern waren Verteidigungs- und Sportminister Hans Peter Doskozil, der brasilianische Botschafter Evandro Didonet, ÖFB-Präsident Leo Windtner und die Menschenrechtsaktivistin Julia Bustamente Silva aus Rio de Janeiro.
UNIS-Direktor Martin Nesirky vertrat die Vereinten Nationen beim Dialogforum und gab Einblick in die Arbeit des Büros der Vereinten Nationen für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden (UNOSDP). Des Weiteren unterstrich er die wichtige Verbindung zwischen dem Sport und den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs). Sportminister Hans Peter Doskozil kritisierte den nicht nachhaltigen Charakter von Großsportveranstaltungen in der Vergangenheit und betonte die Macht des Sportes, auf wichtige Themen wie Migration aufmerksam zu machen.
Botschafter Evandro Didonet und Julia Bustamente Silva informierten über die besonderen Herausforderungen, denen sich Brasilien aufgrund der näher rückenden olympischen Spiele stellen muss. In ihrer Position als Menschenrechtsaktivistin wusste Julia Bustamente Bescheid über lokale Probleme, wie zum Beispiel dem fehlenden Zugang zu Informationen für Brasilianer sowie den tausenden Fällen von Zwangsumsiedelungen.
Insgesamt waren sich alle Teilnehmer über die Wichtigkeit einig, Menschenrechte bei sportbezogenen Veranstaltungen zu berücksichtigen, insbesondere bei der kommenden Winterolympiade 2018 in Südkorea, der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland und 2022 in Katar. Diese Veranstaltungen bieten gute Gelegenheiten zu zeigen, wie Sport und Menschenrechte Hand in Hand gehen können.