WIEN, 10. Jänner 2018 - "Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen und Mädchen" stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des Academic Council of the United Nations System 2018 (ACUNS), die vom 10. bis 12. Jänner im Vienna International Centre stattfand (VIC). Die Konferenz wurde von der Wiener ACUNS-Kontaktstelle organisiert
Die Veranstaltung wurde mit einer Rede der stellvertretenden Generalsekretärin Amina J. Mohammed eröffnet, welche von der Moderatorin der Konferenz vorgetragen wurde. In ihrer Rede betonte Amina J. Mohammed die Bedeutung des Ziels 5 und die damit verbundenen Dimensionen wie zum Beispiel der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie die Teilnahme am öffentlichen Leben. "Ungleichheit der Geschlechter betrifft jeden von uns - Frauen und Männer, Mädchen und Jungen. Es ist vielleicht die weltweit am meiste verbreitete Ungleichheit. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung diese anzugehen, um eine grundlegend gerechtere, friedlichere, wohlhabendere und nachhaltigere Welt für alle zu erreichen."
Sie verwies des Weiteren auf die Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und der Europäischen Union zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen durch den SDG Flagship-Fonds namens "Spotlight Initiative" (Link: http://www.un.org/en/spotlight-initiative/index.shtml).
Die Eröffnungssitzung der Konferenz umfasste Beiträge von verschiedenen Rednern wie CTBTO Exekutivsekretär Lassina Zerbo; Botschafterin Christine Stix-Hackl, Ständige Vertreterin Österreichs bei den Vereinten Nationen (Wien); Botschafter Brendon Hammer, Ständiger Vertreter Australiens bei den Vereinten Nationen (Wien); Helen Eduards, Botschafterin Schwedens in Österreich, der Slowakei und Slowenien und Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen (Wien), sowie Doaa Al Zamel, eine syrische Studentin, die ihren Verlobten und Hunderte von Passagieren auf dem Meer sterben sah, als sie versuchten, dem Krieg in Syrien mittels Flucht über das Meer nach Europa zu entkommen. Sie rettete ein kleines Kind und gehörte zu den wenigen Überlebenden der Schiffsunglücke.
Doaa's Geschichte inspirierte ein Buch mit dem Titel "Eine Hoffnung, die stärker ist als das Meer: Die unglaubliche Geschichte von Liebe, Verlust und Überleben eines Flüchtlings", und beschreibt ihren außergewöhnlichen Mut.
Im Rahmen der Konferenz wurden auch die Ergebnisse der Regionalen Akademie 2017-2018 (RAUN) vorgestellt. Die RAUN-Sitzungen behandelten Themen von "Auswirkungen von Gewalt und Drogen auf Frauen und ihre Rolle als Problemlöserinnen", über "Themenübergreifende Genderfragen: Migration, Korruption und Umwelt" bis hin zu "Eine geschlechtergerechte Welt: Beteiligung von Frauen in Politik, Wirtschaft und Entwicklung".
Die stellvertretende Direktion des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) Wien Sonja Wintersberger eröffnete die RAUN-Sitzungen und verwies auf die Forderung des UN Generalsekretärs António Guterres nach Einheit: "Konflikte haben sich vertieft und neue Gefahren sind aufgetreten. Globale Ängste vor Atomwaffen sind am stärksten seit dem Kalten Krieg. Der Klimawandel bewegt sich schneller als wir. Ungleichheiten wachsen. Wir sehen schreckliche Menschenrechtsverletzungen. Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit steigen."
Sie wies darauf hin, dass die Studierenden durch ihre akademische Forschung - insbesondere in Bezug auf die Situation von Frauen und Mädchen in einer sich verändernden Welt - auch dazu beitragen können, solche negativen globalen Trends aufzuspüren bzw. anzugehen.
Die Teilnehmer/innen - Bachelor- und Masterstudierende der Studienrichtungen Internationale Beziehungen, Recht, Wirtschaft und verwandter Gebiete aus verschiedenen Ländern (Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowakei) stellten ihre Forschungsergebnisse vor. Im Anschluss an die Präsentationen fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der die Studierenden die Möglichkeit erhielten, Feedback von den Jurymitgliedern zu erhalten, die ihre Arbeiten bewerteten, sowie Fragen der Jury zu beantworten.
