Anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages am 7. April organisierte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien in Zusammenarbeit mit dem this human world Filmfestival und dem Topkino am 9. April 2018 eine Vorführung des Filmes "Unseen Enemy" (Unsichtbarer Feind).
"Unseen Enemy" untersucht die Gründe, weshalb Krankheiten, die früher keine Gefahr darstellten, sich im 21. Jahrhundert zu richtigen Epidemien entwickeln. Dieses erhöhte Risiko, dem wir mehr und mehr ausgesetzt sind, wird anhand von Fallstudien zu den drei akuten Epidemien Ebola, Influenza und Zika analysiert. Ebenso zeigt die Regisseurin Janet Tobias mit ihrem Film Vorschläge für die Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft und den Individuen, um diese Gefahr zu verringern.
Im Anschluss wurde eine persönliche Videobotschaft der Filmregisseurin gezeigt. Sie erklärte darin, dass sie ursprünglich einen Dokumentarfilm über die Vergangenheit und Zukunft drehen wollte, stattdessen entstand durch verschiedene Umstände jedoch ein Film über die Gegenwart. Es tauchten einfach immer öfter neuartige Krankheiten auf - mit weitreichenderen Konsequenzen, als es früher der Fall war. Zu verhindern, dass diese Krankheiten zu wahren Epidemien heranwachsen, ist eine Aufgabe, die globale Maßnahmen benötigt, merkte die Regisseurin an.
Danach fand eine lebhafte Diskussion mit den Experten Dr. Bernhard Benka, Leiter der Abteilung für Übertragbare Krankheiten, Krisenmanagement und Seuchenbekämpfung im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, sowie Dr. Hanano Yamada, Entomologin bei der Sektion für Schädlingskontrolle in der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) statt. Die Veranstaltung wurde von UNIS-Direktor Martin Nesirky moderiert.
"Was im Film gezeigt wurde, ist im Grunde genommen genau das, womit wir uns täglich beschäftigen", sagte Dr. Benka. "Vertrauen in die Gesundheitsbehörden spielt bei der ganzen Situation eine wichtige Rolle. Es ist daher äußerst wichtig, mit den Menschen zu sprechen, sie aufzuklären und angemessen auf den Druck der sozialen Medien zu reagieren, da wir derzeit mit einer wachsenden Impfskepsis konfrontiert sind. Die Stimme der Menschen, die diese Haltung einnehmen, ist lauter als die Stimme der Wissenschaft. Prinzipiell ist es aber leicht, Gegenargumente zu bringen, da es mehr als genug wissenschaftliche Beweise gibt."
Dr. Yamada erklärte die Gemeinsamkeiten zwischen ihrer Forschung und den Themen, die in der Dokumentation vorkamen: "Ich forsche viel zu Moskitos. Dabei ist es wichtig, sie auch in Österreich im Auge zu behalten. Der Klimawandel ist ein einflussreicher Faktor bei der Verbreitung von Überträgern - Tigermücken haben bereits ihren Weg hierhergefunden." Diese Insekten sind gefürchtete Verbreiter des Zika-, Chikungunya- und Dengue-Virus.