Der Film "Under the Wire" von Regisseur Chris Martin erzählt die Geschichte der Kriegsberichterstatterin Marie Colvin und ihres Fotografen Paul Conroy auf deren Reise nach Syrien im Jahr 2012. Sie und ihr Team berichteten über die Notlage der Zivilisten in der Stadt Homs, welche von der syrischen Armee belagert wurden. Nur einer von ihnen kam zurück. Ihr Filmmaterial ist so lebendig und unmittelbar, dass es den Betrachter in den Mittelpunkt der Ereignisse stellt. Das Publikum sah sich neben dem Duo und konnte das Schaudern der Granatenfeuer spüren und die unzähligen, mit ihnen verlorenen Leben miterleben.
Anlässlich des Welttages der Pressefreiheit lud der UNO-Informationsdienst (UNIS) Wien, in Zusammenarbeit mit dem International Press Institute (IPI) und dem Human World Film Festival im Topkino, zur Österreich-Premiere des Dokumentarfilms "Under the Wire", der im Rahmen von Ciné ONU Wien gezeigt wurde.
Auf den spannenden Film folgte eine Podiumsdiskussion mit drei Gästen, die sich weltweit für die Pressefreiheit einsetzen: Barbara Trionfi, Geschäftsführerin des International Press Institute (IPI), Mehdi Benchelah, Senior Project Officer der Abteilung für freie Meinungsäußerung und Medienentwicklung bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), und Deniz Yazici, Leitender Berater des Büros des Beauftragten für Medienfreiheit, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Laut Barbara Trionfi "besteht die Kernbotschaft darin, der Propaganda mit echten Informationen entgegenzuwirken, da die Welt immer noch Informationen von der Assad-Regierung erhielt, dass nur militärische Ziele beschossen werden".
Deniz Yazici sagte, "der freie Informationsfluss ist der Grund, warum wir Dinge wissen, warum es Möglichkeiten gibt, Regime in der Zukunft zur Rechenschaft zu ziehen. Daher ist es absolut wichtig, dass die Informationen grenzüberschreitend weitergegeben werden".
Laut UNESCO wurden im Jahr 2018 fast 100 Journalisten getötet. "Immer mehr Journalisten und Journalistinnen werden getötet, weil sie über Fälle von Korruption oder politischem Fehlverhalten berichten", betonte Mehdi Benchelah.