Die Posterausstellung „Das Schmetterlingsprojekt: Erinnerung an die Kinder des Holocaust“ war das Herzstück einer Veranstaltung im Vienna International Centre, die im Zuge des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eröffnet wurde. Die Gedenkfeier wurde von der Ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen (Wien) und dem Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien organisiert. Unter den Gästen befanden sich Diplomaten, UNO- Mitarbeiter und externe Besucher.
Die Ausstellung, die vom Holocaust und Outreach-Programm der Vereinten Nationen bereitgestellt wurde, zeigt eine Bildungsinitiative mit dem Namen "The Butterfly Project", die vom Houston Holocaust Museum entwickelt wurde. Sie soll Jugendlichen die Geschichte des Holocaust vermitteln, sie dazu ermutigen, sich an die eineinhalb Millionen Kinder, die im Holocaust umkamen, zu erinnern und sich gegen Hass und Vorurteile wehren.
Der Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Wien (UNOV), Yury Fedotov, sagte bei der Veranstaltung: „Der Internationale Tag des Gedenkens ist ein Tag der Trauer. Der grausame Mord an so vielen Millionen Menschen im Namen des Hasses bleibt ein Schock. Einer, an den wir uns gut erinnern, und wir haben die Verpflichtung, niemals zu vergessen und so etwas niemals wieder zuzulassen. Es ist auch ein Tag zum Handeln, in Gedenken an die Opfer und um den Mut der Überlebenden, der Soldaten und anderer Helden, die ihr Leben riskiert haben, zu ehren.“ Botschafterin Talya Lador-Fresher, Ständige Vertreterin Israels, sagte:„ Ich bin davon überzeugt, dass Gedenkfeiern wie diese eine gute Gelegenheit für uns alle sind, zu den Grundlagen zurückzukehren und uns an unsere Rolle als Diplomaten und UNO-Mitarbeiter, die in diesem großen Haus , dem Vienna International Centre, arbeiten, zu erinnern. “
Bei der Gedenkveranstaltung sprach auch Oberkantor Shmuel Barzilai ein Gebet und es gab eine musikalische Darbietung von „Duo Shira“ mit der Sängerin Shira Karmon und dem Gitarristen Ronen Nissan. UNOV-Generaldirektor Fedotov verlas die Botschaft vom Generalsekretärs der Vereinten Nationen, António Guterres.
Am 28. und 29. Jänner organisierte UNIS Vienna in Zusammenarbeit mit den Ständigen Vertretungen Israels und der Tschechischen Republik bei den Vereinten Nationen (Wien) zwei Vorführungen des Dokumentarfilms "Dear Fredy". Fredy Hirsch war ein stolzer und öffentlich schwuler Jude, der nach der Deportation der Juden in das Ghetto Terezin (Theresienstadt) in Tschechien zum Leiter der Jugendabteilung ernannt wurde. Fredy erfreute sich großer Beliebtheit und wurde von seinen Schülern sehr bewundert. Er überredete Dr. Mengele, eine Kindertagesstätte für Kinder und Jugendliche einzurichten und gewährte rund 600 Kindern letzte Augenblicke des Glücks.
Die erste Vorführung war Teil der monatlichen Ciné-ONU-Filmvorführung im Top Kino in Wien. Anschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Rubi Gat, dem Regisseur des Films; Hannah Lessing, der Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus; und dem stellvertretenden Direktor des Terezin-Denkmals in der Tschechischen Republik, Vojtech Blodig, statt. Die zweite Vorführung wurde im Vienna International Centre gezeigt.
Während der Podiumsdiskussion erklärte der Regisseuri warum Fredy Hirschs Geschichte so lange nicht erzählt wurde: „Ich habe meine Interviewpartner immer wieder gefragt, warum niemand von ihm weiß und ob es an Homophobie liegt. Je mehr sie nein sagten, desto mehr war ich mir sicher, dass dies einer der Gründe war. “