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Anlässlich des Internationalen Frauentages (8. März) zeigten Ciné-ONU Brüssel, Wien und Genf den Dokumentarfilm “The Heat: A Kitchen (R)evolution“, in Partnerschaft mit UN Women, UNFPA und der Europäischen Kommission. In dem Film geht es um die Herausforderungen von weiblichen Küchenchefs in der kulinarischen Industrie.
Ungleichheiten sind in der Welt der Küche und der kulinarischen Künste noch immer allgegenwärtig. Während Frauen den Großteil der Hausarbeit, einschließlich kochen, erledigen, bleiben die gehobene Gastronomie und Restaurants männerdominiert. Die in Toronto lebende Filmpreisgewinnerin Maya Gallus thematisiert diese Problematik in ihrer Dokumentation.
Einige Küchenchefinnen (aktuelle und frühere) geben Einblick in die Herausforderungen und Hindernisse in ihren Karrierelaufbahnen. Während einige grobes Verhalten erlebten, sprachen andere von mangelndem Respekt, dem sie ausgesetzt waren, wenn sie die Führungsrolle in einem Restaurant übernahmen.
Der Film wurde von Sietske Steneker, Direktorin des UNFPA-Büros in Brüssel vorgestellt. Anschließend gab es eine Podiumsdiskussion mit der Filmdirektorin; mit der in Frankreich und Brüssel lebenden Michelin-Starköchin und Restaurantbesitzerin Isabelle Arpin; mit der Direktorin des Büros von UN Women in Brüssel, Dagmar Schumacher; und Chiara Adamo, der Leiterin der Gender Equality Unit bei der Europäischen Kommission. Die stellvertretende Direktorin von UNRIC Brüssel, Caroline Petit, moderierte den Online-Event, der von 600 Teilnehmern mitverfolgt wurde.
Zu ihrem Film sagte Frau Gallus: „Wir sehen mehr Frauen, die in Restaurants das Ruder in die Hand nehmen. Meiner Meinung nach trägt das verstärkt zu einem gesünderen und weniger toxischen Arbeitsumfeld bei, sei es die Art, wie Frauen sozialisiert werden, oder aufgrund der Tatsache, dass Frauen härter arbeiten müssen, um in erster Linie dorthin zu kommen.“
Isabelle Arpin, Besitzerin des Restaurants „Isabelle Arpin“ im Herzen von Brüssel und auch Taufpatin der Organisation „Free Go Solidarity“, wo sie das ganze Jahr über mit Freiwilligen arbeitet, um Familien in Not zu helfen: „Es macht für mich keinen Unterschied ob ich für Menschen in Not oder in meinem Restaurant koche, weil ich immer mit derselben Leidenschaft und Liebe koche.“
Dagmar Schumacher gab einen Einblick in die Ergebnisse einer erst kürzlich durchgeführten Studie: „Wir haben eine Studie von 115 Arbeitsgruppen durchgeführt, die sich mit COVID-19- Maßnahmen befassen. Von diesen 115 Gruppen wurden 85 % allein von Männern geführt. Wie wir gehört haben, sind Frauen diejenigen, die am meisten betroffen sind von der Krise. Diejenigen, die entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, sind nicht diejenigen, die die Krise wirklich zu spüren bekommen.“ Weiters betonte sie die Bedeutung von weiblichen Vorbildern: „Im Jahr 2021 haben wir 22 Frauen, die Regierungschefs oder Staatsoberhäupter sind. In 119 Staaten gab es noch nie eine weibliche Führungsperson. Das beeinflusst die Denkweisen über Karrieremöglichkeiten von Mädchen. Wenn Mädchen keine weiblichen Führungsrollen sehen, sehen sie auch keine Vorbilder. Dies wird ihren beruflichen Werdegang erheblich erschweren. Wir müssen das ändern.“
Chiara Adamo hat eine klare Vorstellung davon, wie der Fortschritt erreicht werden kann: „Eine Möglichkeit, wie wir vorgehen, ist, den Reichtum innovativer Frauenbetriebe, insbesondere kleiner Unternehmen, wirklich zu stärken. Wir tun dies auch durch innovative Finanzierungen, indem wir sicherstellen, dass Banken Anreize haben, Kredite an Unternehmen zu vergeben, die von Frauen geführt werden.“
Die volle und effektive Beteiligung und Führung von Frauen in allen Bereichen des Lebens bedeutet Fortschritt für alle. Dennoch sind Frauen im öffentlichen Leben und in Entscheidungsprozessen noch immer unterrepräsentiert, wie der aktuelle Bericht des UNO-Generalsekretärs zeigt.
Unter dem Thema “Frauen in Führungspositionen: Eine gleichberechtigte Zukunft in der Welt von COVID-19 erreichen“ wurden anlässlich des Internationalen Frauentages 2021 die enormen Anstrengungen von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt gefeiert, um eine gleichberechtigte Zukunft und der Überwindung der COVID-19-Pandemie zu gewährleisten, und die noch bestehenden Lücken aufgezeigt.