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Ciné-ONU Wien: Virtuelle Filmvorführung von „When Tomatoes Met Wagner“ anlässlich des Internationalen Tages der Mutter Erde 2021

Der Internationale Tag der Mutter Erde am 22. April erinnert die Menschheit daran, dass unser Planet einer großen Belastung ausgesetzt ist. UNO-Generalsekretär António Guterres sagte, dass die Welt dieses Jahr auf der Kippe stehe, und dass wir den Heilungsprozess der Erde starten müssen.

Um zu verdeutlichen, wie kleine Initiativen eine große Wirkung haben können, zeigte Ciné-ONU Wien in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Griechenlands bei den Vereinten Nationen (Wien) den Dokumentarfilm "When Tomatoes Met Wagner" von Marianna Economou, der Licht in die nachhaltige Landwirtschaft bringt.

Die zunehmende Vernichtung der Biodiversität und die Gefahr der Ausrottung von ungefähr 31.000 Arten erfordert sofortiges Handeln. Es ist überaus wichtig, regionale Wirtschaftskreisläufe und nachhaltige Produktionsmethoden zu unterstützen, um etwaige umweltschädigende Methoden zu reduzieren, um die Artenvielfalt zu fördern und die Lebensqualität zu sichern.

Der Film spielt in Elias, einem im ländlichen Griechenland gelegenen Dorf. Die Dokumentation veranschaulicht, wie zwei Cousins versuchen, ihre Siedlung mit gerade einmal 33 Einwohnern zu beleben, indem sie ihr Geschäft mit Bio-Tomaten intensivieren. Mit Hilfe von Wagner’s Kompositionen und griechischer Volksmusik wollen Alexandros und Christos optimale Wachstumsvoraussetzungen für ihre Tomaten schaffen, indem sie Musik aus Lautsprechern auf den Feldern abspielen. Alexandros bietet zahlreiche unterhaltsame Anekdoten und einen herzlichen Umgang mit der Dorfbevölkerung, besonders den älteren Frauen, die ihnen beim Verarbeiten der Tomaten helfen. Es ist ein humorvoller und bittersüßer Film, der die Triumphe und Kämpfe von kleinen nachhaltigen Landwirtschaftsbetrieben veranschaulicht.

Nach der Filmvorführung lud Martin Nesirky, Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen in Wien (UNIS), die Filmregisseurin Marianna Economou; die griechische Botschafterin in Österreich und Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in Wien, Catherine Koika; die Geschäftsführerin von BIO AUSTRIA, Susanne Maier; die Biodiversitäts-Expertin im Bundesministerium für Klimaschutz,  Gabriele Obermayr; sowie Tania Santivanez, Agricultural Officer bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), zu einer Podiumsdiskussion ein.   

Marianna Economou sagte, dass sie zu dem Film inspiriert wurde, nachdem sie auf ihrer Reise durch ihr Heimatland Griechenland zahlreiche verlassene Dörfer gesehen hatte. Marianna fragte voller Wehmut: „Wer wird jetzt Nahrungsmittel herstellen?”, später fragte sie auch: „Wo ist die Agrarpolitik?“.  Zudem betonte sie auch, wie sehr sich die Menschen im ländlichen Griechenland verlassen fühlen. Sie sagte aber auch wie erfreulich es ist, dass die Einwohner von Elias auch weiterhin ihre Nahrungsmittel herstellen und ihre Waren exportieren werden.

Tania Santivanez erkannte Muster: “Vor allem Länder mit mittleren und niedrigen Einkommen kämpfen mit ähnlichen Problemen hinsichtlich Kapazitätsentwicklung, Produktivität, Zugang zu Technologie, Zugang zu Fremdfinanzierung, Zugang zu Versicherung, Zugang zum Markt und einer intakten Infrastruktur.

“Unser Einfluss auf die Natur zeigt, dass die Menschen 1,6 Erden benötigen, um den derzeitigen Lebensstandard auf der Welt aufrechtzuerhalten,“ meinte Gabriele Obermayr.

Mut ist die wichtigste Eigenschaft, um eine Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken, fügte Susanne Maier hinzu. Weiters meinte sie, dass eine Bereitschaft, neue Methoden auszuprobieren, in der Bio-Kultur erforderlich ist.

Botschafterin Koika schloss die Diskussion mit einer wichtigen Botschaft: „Ich denke, dass dies ein Film ist, der uns zum Nachdenken gebracht hat, über ein Thema, das uns vereinen sollte und uns dazu bringen sollte, für eine Veränderung voranzugehen.“