Pressenotiz

Note Nr. 211
5. September 2002

JOHANNESBURG-GIPFEL:

DIE VERPFLICHTUNGEN UND UMSETZUNGSINITIATIVEN

Die nachstehende Zusammenfassung der wichtigsten Vereinbarungen und Initiativen, die auf dem Johannesburg-Gipfel angenommen wurden, ist nicht vollständig. Sie soll vielmehr die Schwerpunkte beleuchten, um die es in Johannesburg gegangen ist. Die aufgezeigten Verpflichtungen wurden im Umsetzungsplan vereinbart, der von den Regierungen zum Abschluss des Weltgipfels zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet wurde.

Wasser und Sanitäranlagen

Verpflichtungen:

  • Der Anteil der Weltbevölkerung, die keinen Zugang zu sanitären Anlagen hat, soll bis 2015 halbiert werden. Diese Verpflichtung entspricht dem Ziel, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser bis 2015 zu halbieren.

Initiativen:

  • Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, in den nächsten drei Jahren 970 Millionen US-Dollar in Wasser- und Sanitärprojekte zu investieren.
  • Die Europäische Union hat die „Wasser für Leben" - Initiative angekündigt. Die Union will mit Partnern vor allem in Afrika und Zentralasien in den Bereichen Wasser und Sanitäranlagen zusammenarbeiten. Die Asien-Entwicklungsbank hat dem UNO-Zentrum für Wohn- und Siedlungsfragen (Habitat) fünf Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt und dem Programm „Wasser für asiatische Städte" einen schnellen Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt.
  • Die Vereinten Nationen erhielten 21 weitere Initiativen im Bereich Wasser und Sanitäranlagen, für die zusätzlich mindestens 20 Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen.

Energie

Verpflichtungen:

  • Der Zugang zu moderner Energieversorgung soll erhöht und die Energieeffizienz sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien gesteigert werden.
  • Wo zweckmäßig, sollen Energiesubventionen schrittweise zurückgefahren werden.
  • Das NEPAD-Ziel, in den nächsten 20 Jahren mindestens 35 Prozent der afrikanischen Bevölkerung Zugang zu Strom zu verschaffen, soll unterstützt werden.
Initiativen:
  • Die neun größten Energiekonzerne der E7 haben eine Reihe von Übereinkommen mit den Vereinten Nationen zur Erleichterung der technischen Zusammenarbeit bei nachhaltigen Energieprojekten unterschrieben.
  • Die Europäische Union hat eine Partnerschaftsinitiative in Höhe von 700 Millionen US-Dollar im Energiebereich angekündigt. Die Vereinigten Staaten wollen 2003 bis zu 43 Millionen US-Dollar investieren.
  • Der südafrikanische Energiekonzern Eskom hat eine Partnerschaft angekündigt, mit der moderne Energiedienstleistungen auf Nachbarstaaten ausgeweitet werden sollen.
  • Die Vereinten Nationen haben 32 Partnerschaftsanträge für Energieprojekte im Wert von mindestens 26 Millionen US-Dollar erhalten.

Gesundheit

Verpflichtungen:

  • Bis 2020 sollen Chemikalien so genutzt und produziert werden, dass sie die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht gefährden.
  • Die Zusammenarbeit zur Reduzierung der Luftverschmutzung soll gefördert werden.
  • Der Zugang der Entwicklungsländer zu umweltfreundlichen Alternativen für Chemikalien, die die Ozonschicht zerstören, soll bis 2010 verbessert werden.

Initiativen:

  • Die Vereinigten Staaten wollen im Jahr 2003 2,3 Milliarden US-Dollar für Gesundheitsprojekte ausgeben, teilweise im Rahmen des Globalen Fonds.
  • Die Vereinten Nationen haben 16 Partnerschaftsanträge für Gesundheitsprojekte im Wert von mit drei Millionen US-Dollar erhalten.
Landwirtschaft

Verpflichtungen:

  • Die Globale Umweltfazilität (GEF) will die Einbindung der UNO-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung als Schwerpunkt in ihr Finanzierungsprogramm aufnehmen.
  • In Afrika sollen bis 2005 Strategien zur Nahrungsmittelsicherung entwickelt werden.

Initiativen:

  • Die Vereinigten Staaten wollen 2003 90 Millionen US-Dollar in nachhaltige Landwirtschaftsprogramme investieren.
  • Die Vereinten Nationen haben 17 Partnerschaftsanträge im Wert von mindestens zwei Millionen US-Dollar an zusätzlichen Mitteln für Landwirtschaftsprojekte erhalten.

Artenvielfalt und Management des Ökosystems

Verpflichtungen:
  • Der Verlust der Artenvielfalt soll bis 2010 reduziert werden.
  • Der derzeitige Trend der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen soll umgekehrt werden.
  • Die Fischgründe sollen bis 2015 wieder bis zu ihren maximal nachhaltigen Erträgen aufgestockt werden.
  • Bis 2012 soll ein repräsentatives Netzwerk geschützter Meeresgebiete geschaffen werden.
  • Der Zugang der Entwicklungsländer zu umweltfreundlichen Alternativen für Chemikalien, die die Ozonschicht zerstören, soll bis 2010 verbessert werden.
  • Bis 2004 sollen Initiativen zur Durchführung des globalen Aktionsprogramms zum Schutz der Meeresumwelt vor Verschmutzungsquellen auf dem Land unternommen werden.

Initiativen:

  • Die Vereinten Nationen haben 32 Partnerschaftsinitiativen mit 100 Millionen US-Dollar für Projekte zum Schutz der Artenvielfalt erhalten.
  • Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, von 2002 bis 2005 53 Millionen US-Dollar für Wälder auszugeben.

Gebietsübergreifende Themen

Verpflichtungen:
  • Anerkennung der Öffnung der Märkte als Schlüssel zur Entwicklung in vielen Staaten. Unterstützung für die Zurückführung von Exportsubventionen jeglicher Art.
  • Schaffung eines Zehn-Jahre-Rahmenwerks für Programme für nachhaltiges Konsum- und Produktionsverhalten.
  • Förderung von Verantwortung und Rechenschaft der Unternehmen.
  • Entwicklung und Stärkung zahlreicher Aktivitäten zur Verbesserung der Vorbereitung und Reaktion auf Naturkatastrophen.

Initiativen:

  • Die Globale Umweltfazilität (GEF) soll mit 2.9 Milliarden Dollar aufgefüllt werden.


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