SG/SM/8246
23. Mai 2002

Generalsekretär Kofi A. Annan:

Afrika will seine Probleme selbständig lösen

Erklärung zum Afrika-Tag, 25. Mai 2002

NEW YORK, 20. Mai (UNO-Hauptquartier) -- Jedes Jahr erinnert der Afrika-Tag am 25. Mai an die Gründung der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU), die jetzt schon fast vier Jahrzehnte lang die Stimme Afrikas auf der internationalen Bühne und auf dem eigenen Kontinent ein Anwalt für Fortschritt und Frieden ist.

Wir begehen diesen Jahrstag in einem ganz entscheidenden Augenblick. Die afrikanischen Führer haben die Idee einer Afrikanischen Union aufgebracht, ein großangelegtes Integrationsprojekt, das den Rahmen, die Instrumente und die gemeinsame Aufgabenstellung vorgeben könnte, die dieser Kontinent für die Erreichung seiner Ziele benötigt. Eine weitere dynamische Initiative -- die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD) -- nimmt Gestalt an. Der große Einsatz für Demokratie, Entwicklung, Menschenrechte und gute Regierungsform in Afrika könnte damit bald seinen entscheidenden "Wendepunkt" erreichen.

Afrika geht die Konflikte auf seinem Kontinent an. Afrikanische Staatsmänner kommen zusammen, entschlossen ihre eigenen Probleme zu lösen. Erst vor wenigen Tagen gingen die Einwohner Sierra Leones zur Wahl und dieser erfolgreiche Wahlgang könnte zur Konsolidierung des Friedens in diesem vormals von Konflikten zerrissenen Land beitragen.

Afrika stellt sich der Geißel der Immunschwächekrankheit Aids mit innovativen Programmen und nachhaltigen Aufklärungskampagnen entgegen, an deren Spitze häufig gerade die Männer, Frauen und Waisen stehen, die dieser Krankheit zum Opfer gefallen sind. Mit Initiativen wie der NEPAD vertieft Afrika den Prozess der politischen und wirtschaftlichen Reformen und baut produktive Kontakte zu einander wie zur internationalen Staatengemeinschaft auf. Kurz gesagt, Afrika ist kontinuierlich auf dem Weg zu demokratischer und wirtschaftlicher Stärke und versucht mit Mut, Entschlossenheit und Verantwortungsbereitschaft seine Länder aus Krieg und Armut zu befreien. Diese Bemühungen zu unterstützen war noch nie so wichtig für die Interessen der Industriestaaten und der ganzen internationalen Staatengemeinschaft.

Am Afrika-Tag wollen wir alle -- die Afrikaner wie ihre Partner in aller Welt -- das Versprechen abgeben, alles in unserer Macht stehende zu tun, um Millionen Männern und Frauen dabei zu helfen, ihr Leben zu verbessern, damit dieser an menschlichen und natürlichen Ressourcen so reiche Kontinent seiner großen Aufgabe voll und ganz gerecht werden kann.

* *** *