Pressenotiz

Note Nr. 238
18. März 2003

INTERNATIONALER WELTWASSERTAG
AM 22. MÄRZ 2003

WIEN, 18. März (UNO-Informationsdienst) -- Die Generalversammlung der Vereinten Nationen ernannte auf Vorschlag der UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED), die 1992 in Rio de Janeiro, Brasilien, tagte, den 22. März jeden Jahres zum Weltwassertag. Ziel ist die Förderung des Bewusstseins darüber, in welchem Maß die Entwicklung der Ressource Wasser zur ökonomischen Entwicklung und zum sozialen Wohlbefinden beiträgt. Die Vereinten Nationen nutzen den Tag auch dazu, um verstärkte Anstrengungen zur Erreichung eines der Millennium-Ziele einzufordern: die Halbierung der Zahl jener, die keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser haben. Der 10. Weltwassertag wird in diesem Jahr als besonderer Höhepunkt im Zusammenhang mit den Veranstaltungen zum Internationalen Jahres des Trinkwassers 2003 begangen.

„Wasser für die Zukunft"

Ziel des Weltwassertages 2003 sind Fortschritte in den weltweiten politischen und gemeinschaftlichen Aktionen in der Wasserwirtschaft sowie die Förderung des globalen Verständnisses für verantwortlicheren Umgangs mit Wasser. Das Motto des diesjährigen Wassertags ist „Wasser für die Zukunft". Damit soll jeder einzelne aufgerufen werden, nachhaltiger und bewusster mit Wasser umzugehen, um diese lebensnotwendige Ressource für die zukünftigen Generationen zu erhalten.

Ereignisse zum Weltwassertag

Die UNO-Aktivitäten rund um den Weltwassertag werden von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, koordiniert. Die UNO wird der Weltöffentlichkeit den ersten Weltwasserbericht, das Ergebnis der Zusammenarbeit von 23 UNO-Unterorganisationen, im Rahmen des 3. Weltwasserforums vom 16. - 23. März in Kyoto, Japan, vorstellen. Diese umfassende Übersicht über aktuelle Probleme rund ums Wasser gibt auch Empfehlungen für den zukünftigen Umgang mit dem kostbaren Nass. In Wien wird am 20. März der NEPTUN-Wasserpreis in den Kategorien Wasserkunst, Wassertechnik, Wasserschutz und Wasserphotos bei einer feierlichen Zeremonie in der österreichischen Nationalbibliothek verliehen. Mit "Aquavisionen" - einem international besetzten Symposium - gibt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ("Lebensministerium") gemeinsam mit dem österreichischen Umweltdachverband den offiziellen Auftakt für das "Jahr des Wassers" in Österreich. Das Symposium findet am 20. und 21. März in der österreichischen Nationalbibliothek statt.

Der Weltwasserbericht – Wasser für die Menschen und Wasser für das Leben

Der Weltwasserbericht ist die erste UNO-weite Bewertung der globalen Wasserressourcen. Alle UNO-Unterorganisationen und Kommissionen, die sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Wasser beschäftigen (insgesamt 23), haben erstmalig zusammengearbeitet, um den Fortschritt bei der Erreichung der wasserbezogenen Ziele auf wichtigen Gebieten wie wie Gesundheit, Ernährung, Ökosysteme, Städte, Industrie, Energie, Risikomanagement, ökonomische Bewertung, Ressourcenteilung und Führung zu überwachen. „Von allen sozialen und natürlichen Krisen der Menschheit betrifft die Wasserkrise das wichtigste Element unseres Überlebens auf der Erde," sagt UNESCO Generaldirektor Koïchiro Matsuura. Trotz der weltweit fühlbaren Anzeichen für die Krise fehlt es an politischem Engagement, diesem Trend entgegenzuwirken. In den letzten 25 Jahren hatten mehrere Konferenzen die Wasserproblematik zum Thema und legten Ziele zur Verbesserung der Situation fest. Davon sind jedoch nur wenige erreicht worden, stellt der Bericht fest. Viele Länder und Gebiete befinden sich bereits im Krisenstadium, und bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts werden im ungünstigsten Fall sieben Milliarden Menschen in 60 Ländern von akuter Wasserknappheit bedroht werden. Während noch darüber diskutiert wird, ob eine Wasserkrise überhaupt existiert, verschärft sich die Situation in zunehmendem Maß.

Die Botschaft von UNO-Generalsekretär Kofi Annan zum Weltwassertag

Die menschliche Gemeinschaft sollte in vereinten Anstrengungen zusammenstehen, um die Wasservorräte zu schützen und gerecht, nachhaltig und friedlich zu teilen, sagt UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Trinkwasser ist essenziell für gesunde Ökosysteme, nachhaltige Entwicklung, ja für das menschliche Überleben. Dennoch, zu oft, an zu vielen Orten, wird Wasser verschwendet, verschmutzt oder als zu selbstverständlich hingenommen. Wenn sich die aktuellen Trends fortsetzen, werden zwei von drei Menschen auf der Welt in den kommenden 20 Jahren unter mittlerer bis ernster Wasserknappheit leiden müssen. In überwiegendem Maße werden die Ärmsten der Entwicklungsländer am meisten leiden. Das ist eine soziale, ökonomische, ökologische und politische Krise, die in der Weltgemeinschaft die höchste Priorität haben sollte. Die „blaue Revolution" wird dringend gebraucht, um den Umgang mit der lebenswichtige Ressource zu verbessern.

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Alle Pressemitteilungen des Informationsdienstes der Vereinten Nationen in Wien
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