SG/SM/8927
OBV/381
15. Oktober 2003

   UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:

"Wir brauchen eine Allianz gegen den Hunger"

Erklärung zum Welternährungstag am 16. Oktober

NEW YORK, 15. Oktober -- Trotz der außergewöhnlichen technologischen und agrarwirtschaftlichen Fortschritte des modernen Zeitalters kämpfen wir noch immer mit der uralten und existenziellen Plage Hunger. Täglich haben weltweit 840 Millionen Menschen nicht genug zu essen. In Südasien hungert einer von vier Menschen, in Subsahara-Afrika sogar einer von dreien.

Eines der Millenniums-Entwicklungsziele ist es, Armut und Hunger auszurotten. Die Millenniumserklärung sieht vor, bis 2015 die Zahl der Hungernden sowie der Menschen, die täglich von einem Dollar leben müssen, zu halbieren. Auch auf dem Welternährungsgipfel 1996 wurde dieses Ziel gesetzt und im Jahr 2002 auf dem "Welternährungsgipfel: Fünf Jahre später" wiederholt.

Diese Ziele sind eine Herausforderung und es bleiben uns nur noch zwölf Jahre, sie zu erreichen. Aber sie sind erreichbar.

Sie erfordern Handeln an vielen Fronten, um die Produktion und Verteilung von Nahrung zu erhöhen und zu verbessern. Sie erfordern auch Handeln, um die anderen Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen, da Nahrungsmittelsicherheit auch an Bildung, sanitäre Versorgung, Geschlechtergleichheit, Nachhaltigkeit in der Umwelt sowie an die Kontrolle ansteckender Krankheiten gebunden ist.

Und - wie uns das diesjährige Motto des Welternährungstages verdeutlicht - diese Ziele können nur erreicht werden, wenn wir eine echte "Internationale Allianz gegen den Hunger" schmieden. Eine Allianz, die Regierungen, internationale Organisationen, Zivilgesellschaft und Privatsektor, religiöse Gruppen und Individuen umfasst. Tatsächlich ist eine derartige globale Partnerschaft für Entwicklung ebenfalls ein eigenes Millenniumsentwicklungsziel.

Hunger großen Ausmaßes ist ein Affront gegen die menschliche Würde und sollte das Gewissen der Menschheit schockieren. Die Vereinten Nationen bleiben dem Ziel treu, Hunger und Armut aus dieser Welt zu verbannen. Ich dränge all unsere Partner auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, sich zusammenzuschließen und politischen Willen, Ressourcen und Expertise aufzubringen, um den Kampf gegen den Hunger zu gewinnen - ein Kampf so wertvoll und lebenswichtig wie kein anderer, für den sich die Welt engagiert.

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