SG/SM/8932
OBV/382
23. Oktober 2003

UNO-Generalsekretär Kofi A. Annan:

Die UNO- 58 Jahre Dienst an der Menschheit

Erklärung zum Tag der Vereinten Nationen am 24. Oktober

Liebe Freunde in aller Welt,

es sind schwere Zeiten. Für die Welt und für die Vereinten Nationen.

Im Irak und vielen anderen Regionen tragen Gewalt und Terror weiterhin Tod und Leiden zu unschuldigen Menschen. Im August erlitten die Vereinten Nationen selbst einen brutalen Anschlag auf ihr Hauptquartier in Bagdad. Wir haben dabei einige unserer engsten Freunde und Mitarbeiter verloren. Sie, die Völker dieser Welt, haben dabei einige Ihrer besten und engagiertesten Mitstreiter verloren.

Doch an diesem Tag der Vereinten Nationen wollen wir nicht trauern oder niedergeschlagen sein. Lassen Sie uns lieber daran denken, warum unsere Kollegen im Irak waren: Sie wollten den Irakern helfen, ihr Land nach Jahren des Kriegs, der Unterdrückung und der Isolation wieder aufzubauen, so wie andere UNO-Mitarbeiter dies in anderen kriegsgeschädigten Ländern tun. Sie helfen Leiden zu lindern, Frieden wiederherzustellen und neue Institutionen aufzubauen.

Wir müssen diese Dienste an der Menschheit weiterführen, wo immer sie am nötigsten gebraucht werden. Wir müssen weiterhin Ihnen, den Völkern dieser Welt, helfen, gemeinsame Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden. Und das werden wir.

Wir werden unsere Bemühungen fortführen, gegen Armut, Krankheit, Klimaveränderung und die Verbreitung von Kleinwaffen vorzugehen. Wir werden auch zusammen arbeiten, um Terrorismus zu bekämpfen und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Wir haben keine Wahl. Die UNO muss gegen alle diese Bedrohungen zugleich angehen.

Damit wir damit Erfolg haben, können Änderungen in unserem internationalen System nötig sein, einschließlich der Vereinten Nationen selbst. Im Großen und Ganzen glaube ich, dass unsere Organisation seit 58 Jahren der Menschheit gute Dienste leistet. Aber sie war nie perfekt und jetzt könnte die Zeit gekommen sein, sie zu verbessern. Ich habe alle Regierungen gebeten, darüber nachzudenken und ich werde ein Gremium geeigneter Männer und Frauen einberufen, damit sie Vorschläge erarbeiten.

Im Endeffekt werden die Regierungen entscheiden. Doch werden sie sich nur um Einigkeit bemühen, wenn Sie, die Völker, ihnen deutlich erklären, was Sie erwarten und in welcher Welt Sie leben wollen. Ich verlasse mich darauf, dass Sie das tun. Und ich glaube, dass, wenn Sie Ihre Stimmen laut und vernehmlich genug erheben, wir tatsächlich diese Krise überwinden und eine bessere Welt schaffen können. Lassen Sie uns beharrlich bleiben. Im Bewusstsein, dass wir alle zu einer besseren Welt beitragen, für uns und für unsere Kinder.

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