SG/SM/10035
OBV/500
9. August 2005

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:

„Staats- und Regierungschefs sollen auf die Stimmen der Jugend hören“

Erklärung zum Internationalen Tag der Jugend, 12. August 2005

NEW YORK, 9. August (UNO-Hauptquartier) -- Auf der Welt leben fast drei Milliarden Menschen unter 25 Jahren. Mehr als eine halbe Milliarde davon lebt von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Mehr als 100 Millionen Kinder im Schulalter gehen nicht zur Schule. Jeden Tag sterben fast 30.000 Kinder wegen Armut und 7.000 junge Menschen infizieren sich mit HIV/AIDS. All dies kann geändert werden, wenn wir zusammen arbeiten, um die Milleniums-Entwicklungsziele zu erreichen.

Die Ziele wurden vor fünf Jahren von allen Regierungen der Welt als Blaupause zur Schaffung einer besseren Welt im 21. Jahrhundert verabschiedet. Arme Länder haben sich zu besserer Regierung­führung und zu Investitionen in ihre eigene Bevölkerung durch Gesundheitsvorsorge und Erziehung verpflichtet. Reiche Staaten haben Unterstützung durch Hilfszahlungen, Schuldennachlass und gerechteren Handel zugesagt.

Im nächsten Monat werden die Staats- und Regierungschefs am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York zum Weltgipfel 2005 zusammen treffen. Erwartungsgemäß wird dies das größte Treffen von Staats- und Regierungschefs sein, das jemals stattgefunden hat. Ich glaube, dass wir auf dem Gipfel eine einmalige Gelegenheit haben, um die dringensten Probleme unserer Zeit anzugehen.

Die Staats- und Regierungschefs müssen an ihre Versprechen zur Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele erinnert werden. Das ist der Zeitpunkt, an dem junge Menschen wie Ihr ins Spiel kommt. Eure Stimmen können die Staats- und Regierungschefs zur Einhaltung der Zusagen anhalten – während des Gipfels und darüber hinaus.

Ich weiss, dass Ihr eine Welt nicht akzeptiert, in der andere wegen Hunger sterben, Analphabeten bleiben und menschliche Würde fehlt. Deshalb bitte ich Euch, dass Ihr sicherstellt, dass Eure Stimmen gehört werden. Laßt uns dafür sorgen, dass unsere Generation die Armut besiegt.

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