SG/SM/10130
30. September 2005

UNO-Generalsekretär Kofi Annan:

"Lebensbedingungen von 100 Millionen Slumbewohnern weltweit müssen rasch verbessert werden"

Erklärung zum Welt-Habitat-Tag, 3. Oktober 2005

NEW YORK, 30. September (UNO-Hauptquartier)  -- Das Motto des diesjährigen Welt-Habitat-Tages  "Die Millennium-Entwicklungsziele und die Stadt" betont die Wichtigkeit der Bewältigung einer schnellen Verstädterung und der Armutsverminderung in den Städten.

Neue Forschungsergebnisse belegen, dass im Jahr 2050 sechs Milliarden Menschen - oder zwei Drittel der Menschheit - in Städten leben werden. Wenn die Entwicklung so weiter verläuft, wird mehr als die Hälfte dieser Menschen in Slums leben.

Illegale Slums und Siedlungen entstehen zum Großteil durch Politiken und Praktiken, die öffentliche Dienste und Grundbedürfnisse wie Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Gesundheits- und Bildungswesen verhindern. Zudem erschweren bürokratische und politische Hindernisse oft die Anstrengungen einer Gemeinschaft, solche Probleme selbst zu lösen. Aber Vertreibung und Abriss sind keine Antwort auf das Problem der raschen Verstädterung. Wir brauchen eine städtische Entwicklung zugunsten der Armen, wo Frauen und Männer ihre Gemeinschaften selbst lenken können und in der Entwicklung mit Respekt vor den Menschenrechten und dem Völkerrecht erreicht wird.

Die Hauptfeierlichkeiten zum diesjährigen Welt-Habitat-Tag finden im indonesischen Jakarta statt. Damit soll die internationale Zusammenarbeit und Hilfe für die Überlebenden des Tsunami im vergangenen Jahr unterstrichen werden. In Jakarta, Banda Aceh und all den anderen betroffenen Orten am Indischen Ozean gehen die Wiederaufbaubemühungen inzwischen über die unmittelbare Katastrophenhilfe hinaus und konzentrieren sich auf Pläne zur Bodennutzung und den Einsatz neuer Bautechnologien, damit die Menschen künftig vor ähnlichen Katastrophen besser geschützt sind.  Dies umfasst die Land- und Eigentumsverwaltung, Kommunalpolitik, institutionelle Entwicklung, Platzbeschaffung, und die besonderen Bedürfnisse und Belange von Frauen. Trotz aller Härte gibt es Hoffnung, neue Möglichkeiten und neues Leben zu schaffen.  

Wir müssen den Millionen von Slumbewohnern, die unter der raschen Verstädterung leiden, die gleiche Chance geben. An diesem Welt-Habitat-Tag fordere ich die internationale Gemeinschaft und alle Städte auf der Welt auf, ihre Anstrengungen für die Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele zu vermehren. Vor allem müssen wir erreichen, dass die Lebensbedingungen der mindestens 100 Millionen Slumbewohner bis 2020 entscheidend verbessert werden.

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