SG/SM/9859
OBV/482
12. Mai 2005

Generalsekretär Kofi A. Annan:

„Starke Familien sind die erste Verteidigungslinie gegen HIV/AIDS“

Erklärung zum Internationalen Tag der Familie, 15. Mai 2005

NEW YORK, 12. Mai (UNO-Hauptquartier) -- Das diesjährige Motto des Internationalen Tages der Familie -- die Auswirkungen von HIV und AIDS auf das Wohlergehen von Familien – macht aufmerksam auf eines der dringendsten Probleme unserer Zeit. Dieses Problem betrifft Familien, Familienverbände, Gemeinschaften und Regierungen weltweit.

HIV/AIDS verlangt einen hohen Tribut von Familien. Wenn ein Familienmitglied krank wird oder stirbt, leidet die ganze Familie. Zur menschlichen Tragödie kommen wirtschaftliche Schwierigkeiten hinzu. Die Auswirkungen von HIV/AIDS sind besonderes verheerend bei Kindern. Oft werden Mädchen aus der Schule genommen und sie müssen die schwere Bürde der Krankenpflege übernehmen. Beim Tod der Eltern sind Kinder oft gezwungen die Verantwortung anstelle des Familienoberhaupts zu tragen. Waisen sind sehr verwundbar für Diskriminierung, Kinderarbeit und andere Formen der Ausbeutung sowie eine HIV-Infektion.

Es ist ganz klar, dass wir alles für die Stabilität der Familien unternehmen müssen. Da sie häufig das einzige soziale Netz sind, spielen sie eine entscheidende Rolle dabei, wie Menschen und Gemeinschaften mit AIDS fertig werden. Das ist der Grund warum die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf der Sondertagung zu HIV/AIDS im Jahr 2001 die wichtige Rolle, die Familien bei Prävention, Fürsorge und Beistand spielen, gewürdigt hat. Sie ruft die Regierungen dazu auf, Strategien und Programme zu entwickeln und zu fördern, die dem Beitrag der Familie zur Verminderung der Verwundbarkeit und Krankheitsbewältigung Rechnung tragen.

Dies bedeutet Wege zu finden, dass Eltern am Leben bleiben. Dies bedeutet das Problem der Ungleichheit der Geschlechter und besonders der Verwundbarkeit junger Mädchen anzugehen. Dies bedeutet Familienprogramme in breitere Gesellschaftsmaßnahmen zu integrieren, um die Verwundbarkeit durch HIV/AIDS zu vermindern, Vor- und Fürsorge zu verbessern und die sozial und wirtschaftlich verheerenden Auswirkungen der Epidemie zu lindern. Und dies bedeutet auch HIV-Infizierte nicht auszuschließen.

Eine starke Familie ist eine der ersten Verteidigungslinien gegen HIV/AIDS. Lassen Sie an diesem Internationalen Tag der Familie uns erneut dazu verpflichten, dieser wertvollen Einheit dabei zu helfen, ihre volle Rolle bei dieser Aufgabe wahrzunehmen.

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