UNIS/INF/95
11. August 2005

Der Internationale Tag der Jugend: Verpflichtungen bedeutend machen

WIEN, 11. August (UNO-Informationsdienst) -- "Verpflichtungen bedeutend machen: Rückblick auf zehn Jahre Weltaktionsprogramm für die Jugend" ist das Thema des diesjährigen fünften internationalen Tages der Jugend, der von den Vereinten Nationen am 12. August begangen wird.

In seiner Mitteilung zum internationalen Tag der Jugend unterstrich der Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan, dass die Erfüllung der Milleniums-Entwicklungsziele helfen würde, die Situation des Großteils der Jugendlichen auf der Welt zu verbessern: "Jeden Tag sterben fast 30.000 Kinder durch Armut und 7.000 junge Menschen infizieren sich mit HIV/AIDS. All dies kann geändert werden, wenn wir zusammen arbeiten, um die Milleniums-Entwicklungsziele zu erreichen." An die Jugend gewandt, meinte Annan: "Ich  bitte Euch, sicherzustellen, dass Eure Stimmen gehört werden. Lasst uns dafür sorgen, dass Eure Generation die Armut besiegt."

Das Jahr 2005 ist ein wichtiges Jahr für die Jugend bei den Vereinten Nationen, nicht nur weil die Erfolge des Weltaktionsprogramms für die Jugend geprüft werden, sondern auch weil die Generalversammlung im Oktober Sondertagungen zu Jugendthemen abhalten wird, nachdem im September sich die führenden Politiker zum Weltgipfel 2005 in New York zusammengefunden haben.

Das Weltaktionsprogramm für die Jugend ist eine internationale Strategie, die von den Vereinten Nationen 1995 angenommen wurde, um das Engagement für junge Menschen zu verstärken, die Probleme junger Menschen wirksamer behandeln zu können, und die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in der Gesellschaft zu erhöhen. Das Programm, dessen übergreifende Themen Partizipation, Entwicklung und Frieden sind, bietet ein Rahmenkonzept und praktische Richtlinien für nationale Aktionen, sowie internationale Unterstützung, um die Lage der Jugendlichen zu verbessern. Das Weltaktionsprogramm setzt zehn Prioritäten für seine Aktivitäten: Bildung, Arbeit, Hunger und Armut, Gesundheit, Umwelt, Drogenmissbrauch, Jugendkriminalität, Freizeitaktivitäten, Mädchen und junge Frauen und die volle und effektive Partizipation von Jugendlichen in der Gesellschaft und bei Entscheidungsfindungen.

Den Daten des Weltjugendberichtes 2005 zufolge, ist die jugendliche Bevölkerung (Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren) im Zeitraum von 1995 bis 2005 von 1,02 Milliarden auf 1,15 Milliarden angewachsen. Junge Menschen machen somit 18 Prozent der gesamten Weltbevölkerung aus. 85 Prozent der Jugendlichen weltweit leben in Entwicklungsländern; davon müssen 209 Millionen mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen und 515 Millionen mit weniger als zwei Dollar pro Tag. Zur Zeit leben 10 Millionen Jugendliche mit HIV/AIDS. Obwohl die derzeitige Generation der Jugendlichen die bis jetzt am besten ausgebildete ist, gehen 113 Millionen Kinder noch immer nicht zur Schule, und 130 Millionen Jugendliche sind Analphabeten.

Auch wenn die Jugendlichen heutzutage eine bessere Ausbildung bekommen, ist die Jugendarbeitslosigkeit in der Welt auf ein Rekordhoch angestiegen. Eurostat-Statistiken für Juni 2005 entsprechend, ist die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich im letzten Jahr um 1 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei etwa 10 Prozent. Ungarn (16 Prozent), die Slowakische Republik (25 Prozent) und Slowenien (13 Prozent), haben mit einer noch grösseren Jugendarbeitslosigkeitsrate zu kämpfen. Es lastet ein großer Druck auf den Jugendlichen, sich einem globalisierten Arbeitsmarkt zu behaupten. Gleichzeitig meint aber der Weltjugendbericht, dass die Jugend am ehesten in der Lage ist, sich der Globalisierung anzupassen und deren Möglichkeiten zu nutzen. Obwohl die Beachtung für Genderthemen seitens der Regierungen zugenommen hat, ist der gleichberechtigete Zugang zu höherer Bildung und dem Arbeitsmarkt in manchen Ländern noch nicht selbstverständlich. Das letzte Jahrzehnt hat auch eine wachsende Akzeptanz der Wichtigkeit von Jugendpartizipation in Entscheidungsfindung gesehen.

Die Generalversammlung entschied im Jahr 1999, auf eine Empfehlung der Weltkonferenz der für die Jugend verantwortlichen Minister, den 12. August zum internationalen Tag der Jugend zu erklären, um das Weltaktionsprogramm für die Jugend stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

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