UNIS/INF/134
30. März 2006

Internationaler Tag für Aufklärung über Minengefahr und Unterstützung von Antiminenprogrammen wird am 4. April erstmals begangen

Ziel einer Welt ohne Bedrohung durch Landminen bereits innerhalb von Jahren statt Jahrzehnten erreichbar

WIEN, 30. März (UNO-Informationsdienst) -- Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 4. April zum Internationalen Tag für die Aufklärung über Minengefahr und die Unterstützung von Antiminenprogrammen erklärt. Dieser Tag soll uns für die Bedrohung durch Landminen und Fortschritte bei deren Beseitigung sensibilisieren.

Wir sind im Begriff, den Kampf gegen Landminen zu gewinnen, wobei einige Staaten bereits als minenfrei gelten. Der Sieg wird allerdings vom unermüdlichen Engagement der Regierungen jener Staaten abhängen, in denen die Gefahr von Landminen noch nicht gebannt ist, sowie von der anhaltenden Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, so der Direktor des Antiminenprogramms der Vereinten Nationen, Max Gaylard.

"Die Räumung und Vernichtung von Landminen stellen eine gewaltige Aufgabe dar. Sofern die von Minen betroffenen Staaten jedoch alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um minenfrei zu werden, und Geberstaaten und Organisationen ihr Interesse und ihre finanzielle Unterstützung aufrecht erhalten, kann dieses Ziel bereits innerhalb von Jahren statt Jahrzehnten erreicht werden", meint Gaylard. "Im Unterschied zu zahlreichen globalen Problemen der heutigen Zeit kann dieses gelöst werden. Der 4. April stellt eine Gelegenheit dar, die Welt daran zu erinnern, dass es ein Licht am Ende des Tunnels gibt."

Die internationale Gemeinschaft muss jedoch nicht nur das Landminenproblem bewältigen, sondern auch jenes der explosiven Kampfmittelrückstände, die in einigen Ländern sogar eine noch größere Gefahr darstellen, fügt Gaylard hinzu. Zu explosiven Kampfmittelrückständen gehören auch nicht zur Wirkung gelangte Kampfmittel wie beispielsweise Clustermunition, die beim Einschlag nicht detoniert ist, oder   Granaten und Raketen, die von abziehenden Streitkräften zurück gelassen wurden. Der 4. April soll Gelegenheit bieten, die Menschen auch für dieses Thema zu sensibilisieren.

Laut dem Bericht Landmine Monitor Report 2005 sind 84 Staaten in gewissem Maße von der Gefahr, die von Landminen und nicht zur Wirkung gelangten Kampfmitteln ausgeht, betroffen. Jährlich werden zwischen 15.000 und 20.000 Kinder und Erwachsene auf diese Weise getötet oder verstümmelt, was einen Rückgang von den geschätzten 26.000 Opfern Ende der Neunziger Jahre widerspiegelt. Vierzehn UNO-Organisationen, -Programme und -Fonds arbeiten gemeinsam an der Suche und Vernichtung dieser Kampfmittel und leisten zudem weitere Dienste für Antiminenprogramme in 30 Ländern und drei Hoheitsgebieten.

Antiminenprogramme erstrecken sich über eine Reihe von Maßnahmen zur Räumung von Landminen und explosiven Kampfmittelrückständen sowie zur Kennzeichnung und Absperrung gefährlicher Gebiete. Solche Programme beinhalten auch Hilfe für die Opfer, Schulungen für ein sicheres Verhalten in verminten Gebieten, Lobbyarbeit für eine universelle Beteiligung an den internationalen Verträgen über Landminen, explosive Kampfmittelrückstände und deren Opfer sowie die Vernichtung der Landminenbestände, die sich noch in der Hand von Regierungen oder bewaffneten Gruppen befinden.

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