UNIS/VIC/142
1. Februar 2006

UNIS Wien begeht Internationalen Holocaust Gedenktag mit Fotoausstellung "Das sichtbare Unfassbare"

WIEN, 1. Februar (UNO-Informationsdienst)  --  Aus Anlass des ersten Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar begangen wurde, eröffnete der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien heute eine Fotoausstellung mit dem Titel "Das sichtbare Unfassbare".  Die Ausstellung wurde von der  österreichischen Ministerin für Inneres, Liese Prokop, in der Rotunde des Vienna International Centres an Mitarbeiter und Besucher der UNO-City übergeben.

In seiner Video-Botschaft aus Anlass des Holocaust Gedenktages betonte UNO-Generalsekretär Kofi Annan, dass "die Vereinten Nationen als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges gegründet wurden. Dennoch ist die internationale Gemeinschaft massenhaften Gräueltaten zu oft nicht entschieden entgegengetreten. In den letzten Jahren haben wir wichtige Schritte unternommen, um diesbezüglich Verbesserungen herbeizuführen, etwa mit der Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs und der Einigung über die kollektive Schutzverantwortung. Dieser Internationalen Gedenktag steht unter dem Thema  "Erinnerung und Zukunft".  In diesem Geiste wollen wir uns verpflichten, noch größere Anstrengungen zu unternehmen, um Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhüten."

Für viele Europäer ist es selbstverständlich geworden, in einer Demokratie zu leben", stellte die österreichische Innenministerin Liese Prokop in ihrer Eröffnungsansprache fest. "Deshalb kommt es in letzter Zeit gar nicht selten vor, dass die Forderung laut wird, doch endlich einmal das Vergangene ruhen zu lassen und den Mantel des Vergessens über das Gewesene zu breiten. Sollte man sich nicht auf die Gegenwart konzentrieren? Könnte man die Schrecken der Vergangenheit nicht endlich auf sich beruhen lassen? Die Antwort darauf geben uns die Überlebenden, die uns mahnen: Seid wachsam! Nehmt die Lehren der Vergangenheit ernst! Es ist unsere Aufgabe, das Wissen über die Gräuel der Konzentrationslager und über die Schrecken der NS-Diktatur zu verbreiten und zu vertiefen, die Zeitzeugen zu befragen, und die Forschung, die noch längst nicht alle Fragen zur NS-Zeit beantwortet hat, zu unterstützen."

Die Austellung umfasst mehr als 450 Aufnahmen aus dem österreichischen Konzentrationslager Mauthausen und seinen Aussenlagern, wo zwischen 1938 und 1945 über 200,000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert, gefoltert und zur Zwangsarbeit missbraucht wurden. Nahezu die Hälfte von ihnen wurde getötet. Die schwarz-weiss Fotos dokumentieren verschiedene Aspekte des Vernichtungssystems im Konzentrationslager; der Befreiung und der Zeit unmittelbar danach. Viele dieser visuellen Zeugenaussagen werden zum ersten Mal gezeigt, da nach Kriegsende die Fotos über die ganze Welt verstreut waren.

Die UNO-Generalversammlung beschloss im vergangenen Jahr in ihrer Resolution 60/7, den 27. Januar jährlich als Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zu begehen. An diesem Tag wurde im Jahr 1945 das Vernichtungslager Auschwitz durch die Alliierten befreit.

Die vom österreichischen Innenministerium zusammengestellte Ausstellung kann im Vienna International Centre als Teil einer  Führung bis zum 24.  Februar besichtigt werden.

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