UNIS/SGSM/080
13. November 2008

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Bildung ist einer der besten Wege, um Intoleranz zu verhindern"

Erklärung zum Internationalen Tag der Toleranz, 16. November 2008

WIEN, 16. November (UNO-Informationsdienst) Toleranz ist die Basis für gegenseitiges Verständnis und Respekt. Sie ist eine Lebensanschauung, die es der reichen Vielfalt der Kulturen der Welt erlaubt, zu erblühen. Zudem ist sie ein Eckpfeiler unserer Bemühungen weltweite Harmonie voranzutreiben. Wie in der Erklärung von Prinzipien der Toleranz der UNESCO von 1995 dargelegt, ist Toleranz "eine Tugend, die den Frieden ermöglicht, und dazu beiträgt die Kultur des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden."

Das Fördern der Toleranz ist gerade heute besonders wichtig - in einer Ära rasant zunehmender Globalisierung, Mobilität und gegenseitiger Abhängigkeiten. Obwohl Vielfalt von unschätzbarem Wert ist, kann sie auch eine Quelle von Spannungen sein. Toleranz kann potenzielle Konflikte auflösen. Sie kann dazu beitragen, dass Theorien von rassischer oder kultureller Überlegenheit erst gar nicht aufkommen und Gesellschaften helfen, lang gepflegte Vorurteile und negative Stereotypen Schritt für Schritt zu überwinden.

Toleranz sollte nicht mit einem Freibrief oder mit Herablassung verwechselt werden. Bei wahrer Toleranz geht es um Offenheit, Neugier und Kommunikation. Sie geht Hand in Hand mit Wissen und Verständnis. Bildung ist einer der besten Wege, um Intoleranz zu verhindern, indem Gemeinsamkeiten zwischen Völkern sichtbar werden und sich ein gesunder Respekt gegenüber Unterschieden entwickelt.

Auch sollte Toleranz nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden. Tolerant sein bedeutet nicht, gegenüber Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung untätig zu bleiben oder still mitanzusehen, wenn Minderheiten, Flüchtlinge, Wanderarbeiter und andere verletzliche Gruppen Übergriffen ausgesetzt sind. Toleranz ist eine Verpflichtung für uns alle, aufzustehen und für diejenigen zu sprechen, die ihrer grundlegenden Rechte und Freiheiten beraubt sind.

An diesem Internationalen Tag der Toleranz, und in diesem Jahr, in dem wir den 60. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte feiern, rufe ich alle Menschen auf, unser Bekenntnis zur Toleranz zu erneuern. Lassen Sie uns unsere Anstrengungen verdoppelt, durch Toleranz unser seit langem angestrebtes Ziel einer globalen Kultur der Harmonie und des Friedens zu erreichen.

* *** *